Von: Michael Buchholz Der SV Wacker Burghausen ist nach dem Tag der Deutschen Einheit alleiniger Spitzenreiter in der DRB-Bundesliga Südost und zudem die einzige Staffel mit einer blütenreinen Weste. Während die Mannschaft von Trainer Eugen Ponomartschuk den TSV Westendorf ohne Mühe mit 26:11 nach Hause schickte, unterlag Rivale RSV Greiz am Mittwoch überraschend klar mit 10:22 beim SV Hallbergmoos, der jetzt vor Greiz Tabellenzweiter ist. Man muss nicht lange um den heißen Brei reden, echtes Bundesliga-Niveau erreichten am Mittwochnachmittag in der Sportparkhalle nur wenige Duelle, meist war das Geschehen ziemlich eindeutig zugunsten der Burghauser Athleten verteilt. ![]() Fabian Schmitt präsentierte sich bei seinem ersten Auftritt vor heimischem Publikum in glänzender Form ![]() Erik Thiele ließ seinem Gegner Frederik Wunderlich nicht den Hauch einer Chance ![]() Enes Akbulut zeigte einen ansprechenden Kampf, landete am Ende aber unglücklich auf beiden Schultern Ein Blick auf die zulässige Bewertungs-Punktzahl für die einzelnen Ringer sagt alles: Während Burghausen 14 von 28 möglichen Punkten ausschöpfte, kam Westendorf auf minus 13 Punkte, obwohl der Bulgare Filip Novachkov, der Enes Akbulut im Freistil-Leicht Mitte der zweiten Runde auf die Bretter schickte mit fünf Pluspunkten zu Buche schlug. Ansonsten waren die Allgäuer mit neun Eigengewächsen angetreten, zum Unmut vieler Burghauser Ringer-Fans, die sich etwas mehr Spannung und auch mehr individuelle Klasse gewünscht hätten. Von „so fährt man nicht zu einem Auswärtskampf“ bis „Frechheit“ oder „Unverschämtheit“ reichten die Kommentare der Fans, doch Burghausens Abteilungsleiter Jürgen Löblein nahm die Allgäuer zumindest etwas in Schutz: „Man muss schon sehen, dass der Gegner etwas mit Verletzungspech zu kämpfen hat und sich deswegen natürlich hier nichts ausrechnen konnte. Da will man dann halt auch nicht unnötig Geld für Spesen in die Hand nehmen und greift auf die Leute zurück, die ohnehin zur Verfügung stehen.“ Natürlich haben auch die Burghauser längst nicht alles aufgeboten, was möglich gewesen wäre, haben Ponomartschuk und Co. doch den Braten längst zuvor gerochen. Auch am Samstag beim Auswärtsduell beim FC Erzgebirge Aue wird es wohl eine „dosierte Aufstellung“ geben, die zum fünften Saisonsieg reichen soll, ehe dann am 13. Oktober der Vorrunden-Showdown gegen den RSV Greiz steigt, bei dem die Gastgeber wohl schon fast alle Mittel ausschöpfen müssen, denn die Greizer dürften Burghausen nicht so gut liegen wie den Siegfried-Ringern aus Hallbergmoos. Dass sich Akbulut in einem der besten Kämpfe des Nachmittags von Novachkov schultern lassen musste, war etwas unnötig, weil sich der Burghauser gegen den körperlich überlegenen Bulgaren auf zu viele längere Kontaktsituationen einließ, anstatt den Gegner mit seiner Schnelligkeit zu beschäftigen – das hätte man taktisch etwas besser machen können, wenngleich die 250 Zuschauer so einige Szenen zu sehen bekamen, die den Ringersport so attraktiv machen. Nach dem Schultersieg von Michael Steiner in der Eingangsklasse gegen Burghausens Mansur Dakiev kam Vize-Europameister Mihail Kajala im Greco-Schwer mühelos zu einem Überlegenheitssieg gegen Felix Jürgens, ehe der Ex-Nürnberger Fabian Schmitt seine Heimpremiere gegen Markus Stechele feierte, den er mit einigen Rollen und einem etwas verunglückten Wurf technisch überlegen gestalten konnte. Hätte Erik Thiele im Freistil-Halbschwer gegen Frederik Wunderlich Vollgas gegeben, wäre der Westendorf nicht in die Pause gekommen, so aber testete der Deutsche Meister im Wacker-Trikot auch mal einige Situationen aus und sichert elocker vier Punkte. Im Greco-Mittel duellierten sich mit Maxi Lukas und Michael Heiß zwei 80-Kilogramm-Athleten, wobei sich der Westendorfer als cleverer und zielstrebiger erwies und so nach Punkten siegte, ehe Matthias Maasch in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm Tizian Reggel mit einem feinen Armzug nach 29 Sekunden auf die Bretter beförderte. Der angeschlagene und mit Übergewicht angereiste Steve Masuch gab anschließend gegen Benjamin Sezgin auf, im Freistil-Welter lieferten sich Johann Christoph Steinfort und Simon Einsle ein verbissenes Duell: Zähe Ringer-Kost mit einem 4:0-Punktsieg für den Burghauser Neuzugang. Und im Greco-Welter reiste zwar Maximilian Goßner mit der Empfehlung von vier Saisonsiegen, aber auch mit einer fiebrigen Grippe im Gepäck an, so dass er gegen Michi „the machine“ Widmayer frühzeitig aufgab.
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