Von: Michael Buchholz Die Spannung steigt stündlich, die Nerven sind wie Drahtseile gespannt - der Rückkampf im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft zwischen dem SV Wacker Burghausen und dem TuS Adelhausen hat zweifelsfrei das Zeug zum Blockbuster. Nach dem 13:13 im Vorkampf ist am Samstag in der sicherlich restlos ausverkauften Sportparkhalle alles offen. Einem echten Ringerspektakel mit toller Stimmung und gewaltigem Nervenkitzel steht nichts im Weg! „So einen Kampf hat Burghausen noch nicht erlebt“, sagt Ringerchef Jürgen Löblein in Anbetracht der Tatsache, dass beim Titelgewinn im Vorjahr die Rückkämpfe im Halbfinale und im Endkampf ja jeweils auswärts ausgetragen wurden. ![]() Tamas Lörincz feierte in Adelhausen einen klaren Sieg gegen Roland Schwarz. Kommt es auch im Rückkampf zu diesem Duell? Jetzt fällt also die Entscheidung um den Einzug ins Finale vor eigenem Publikum und das wird nach Ansicht von Löblein eine ganze wichtige Rolle spielen: „Wir brauchen die Unterstützung des Publikums mehr denn je.“ Auch Trainer Eugen Ponomartschuk hofft, dass die Begeisterung der Fans seine Mannschaft trägt und zu Höchstleistungen treibt: „Das kann schon ein paar Prozent ausmachen, vielleicht bringt uns der Heimvorteil wirklich vorwärts. Mit den Zuschauern im Rücken können wir das kleine Wunder schaffen.“ Auf eine Prognose im Duell der beiden noch ungeschlagenen Teams kann und will sich der Trainer aber beim besten Willen nicht festlegen: „Nach dem 13:13 in Adelhausen, beginnt der Kampf bei null. Es kann alles passieren, jeder kleine Fehler bei der Aufstellung, jeder Stolperer auf der Matte kann entscheidend sein. Es kommt auf jeden Kampf, auf jeden Punkt an.“ Im Nachgang zum Vorrundenduell bedauert Ponomartschuk, dass es seiner Mannschaft nicht gelungen ist, sich ein kleines Polster herauszuarbeiten: „Theoretisch wäre ein kleiner Vorsprung möglich gewesen.“ Die Strapazen der elfstündigen Busfahrt und die knappe Aufwärmphase haben wohl den einen oder anderen Punkt gekostet. „Der Stress mit der Verspätung und der Waage hat bei den Sportlern zusätzlich an den gezerrt“, ist sich der Burghauser Trainer sicher. Nur gut, dass diese Zusatzbelastungen am Samstag wegfallen. Dem Vernehmen nach lässt sich aber auch der TuS Adelhausen auf kein Risiko ein und reist schon am Freitag nach Bayern an. Auf Unverständnis stößt bei Ponomartschuk die Beschwerde des Gegners gegen den Verwaltungsentscheid zur Wertung des Vorkampfs: „Ich finde es traurig, dass Adelhausen versucht auf diesem Weg das Finale zu erreichen. Bei 13:13 ist sportlich doch alles möglich.“ Inwieweit der Protest aus Adelhausen Chancen hat, will der Trainer des Titelverteidigers nicht beurteilen: „Es bringt nichts, wenn ich mich damit auch noch beschäftige. Für mich ist wichtig, dass wir die bestmögliche Aufstellung auf die Matte kriegen.“ Das wird schwierig genug, denn der Gegner hat dank des breiten Kaders sehr viele Möglichkeiten zu variieren. „Adelhausen hat viel sehr starke Ringer, die schwer zu besiegen sind“, weiß Ponomartschuk, der wieder viele mögliche Aufstellungsvarianten durchgespielt hat: „Letztlich weiß man nicht, wie der Gegner kommt, wer Gewicht macht.“ Ein erheblicher Nachteil für die Gastgeber ist natürlich die Sperre von Matthias Maasch, der in Adelhausen Gelb-Rot gesehen hat. Dass beim Gegner Greco-Halbschwergewichtler Peter Öhler verletzt fehlt, sieht Ponomartschuk als das kleinere Handicap: „Öhler brächte drei Punkte in die Aufstellung, Matthias dagegen minus zwei, das sind fünf Punkte Unterschied.“ Die so wichtige Deutschachse ist also bei Burghausen etwas mehr geschwächt. Die Sanktionierung von Maasch in der aufgeheizten Atmosphäre der Dinkelberghalle kann Ponomartschuk nicht nachvollziehen: „Wir sind im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft, da ist es doch klar, dass es Emotionen gibt, da kann man nicht einfach Rot zeigen. Matthias ist ein wichtiger Siegringer, sein Ausfall ist natürlich alles andere als vorteilhaft.“ Bis auf Maasch kann Burghausens Coach aber seine vermeintlich stärkste Formation ins Rennen schicken. Wer letztlich auf die Matte geht, entscheidet sich erst kurz vor der Waage. Natürlich gibt es einige unverzichtbare Fixstarter, aber auch dieses Mal werden etwa 13 oder 14 Athleten mit dem nötigen Gewicht bereit stehen, um etwaigen Varianten des Gegners noch flexibel entgegnen zu können. Ponomartschuk: „Alle Jungs sind fit, die Athleten, die auf der Matte stehen, werden sich die Seele aus dem Leib ringen und alles raushauen. Wir alle wollen schließlich wieder ins Finale.“ Links: Verwandte News: Dateien: |
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