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13.01.2019
 
Finale dahoam! Der Traum vom erneuten Titel geht weiter
 
Von: Michael Buchholz


Es ist vollbracht, die Ringer des SV Wacker Burghausen stehen erneut im Finale um die Deutsche Meisterschaft. Nach einem deutlichen 17:11-Erfolg am Samstagabend über den TuS Adelhausen in der restlos ausverkauften Sportparkhalle trifft der Titelverteidiger auf die Red Devils Heilbronn und darf den entscheidenden Rückkampf am 26. Januar vor eigenem Publikum bestreiten. Der Sieg des Titelträgers gelang dank einer taktischen Meisterleistung beim Aufstellungspoker und einer in allen Belangen überzeugenden Vorstellung auf der Matte.

In Jubelpose: Fabian Schmitt besiegte in einem der Schlüsselkämpfe Ibrahim Fallacara mit 4:0.

Kleiner Mann mit großem Kampfgeist: Vladimir Egorov punktete Jörn Schubert in Windeseile aus.

Kakhaber Khubezhty punkete in der letzten Sekunde des Kampfes seinen Gegner Georg Harth noch aus.

Dank seiner aktiven Ringweise im Stand gab Witalis Lazovski im Kampf mit dem Weltklassringer Ivo Angelov nur einen Mannschaftspunkt ab.

Seltene Freude über eine Niederlage: Maxi Lukas unterlag Roland Schwarz mit 0:5 und machte so den Finaleinzug perfekt.

Letzte formale Zweifel am Finaleinzug wurden dann am Sonntag vom Bundesrechtsausschuss beseitigt, der die Beschwerde des TuS Adelhausen  gegen den Verwaltungsentscheid abwies. Somit wird der Kampf in Adelhausen trotz verspäteter Waage mit 13:13 gewertet und Burghausen zieht mit einem Gesamtscore von 30: 24 in die beiden Finalkämpfe ein. „Das war eine katastrophale Woche, es war schon sehr anstrengend die Stellungnahme so detailliert abzufassen, dass man nichts vergisst. Uns ging es da ausschließlich um die Wahrheit. Umso schöner ist es jetzt im Finale zu stehen“, freut sich Abteilungsleiter Jürgen Löblein. Auf Seiten der Gäste war die Enttäuschung maßlos, waren sie doch schon letzte Saison im Halbfinale gescheitert, doch selbst Adelhausens Freistil-Trainer Bernd Reichenbach musste nach der Machtdemonstration des Titelträgers zähneknirschend einräumen: „Die bessere Mannschaft hat hier gewonnen. Für uns ist es nicht optimal gelaufen.“

Um sich nicht in die Karten schauen zu lassen, versuchten die Ringer aus Adelhausen mit Sturmhauben in die Halle zu kommen, wurden aber wegen des Vermummungsverbots vom Ordnungsdienst zurückgewiesen. „Das ist absolut korrekt gelaufen. Man kann doch nicht 15 Vermummte in eine voll besetzte Halle lassen“, so Löblein. Mit Schals und Kapuzen bis zur Unkenntlichkeit markiert, durften die Athleten dann doch in die Halle, genutzt hat es Adelhausen nichts, denn kurz vor der Waage hatte sich Burghausens Trainer Eugen Ponomartschuk die Besetzung der Südbadener in etwa zusammengereimt.

„Wir hatten bis zum Schluss zwei Aufstellungen, irgendwann hat Eugen herausgefunden, dass Bantam-Gewichtler Artem Gebekov nicht dabei ist und dann haben wir uns für die Variante entschieden, die dann zum Tragen gekommen ist“, fasst Sportlicher Leiter Anton Losowik, der sich im Schwergewicht auf verlorenem Posten gegen Nick Matuhin in den Dienst der Mannschaft stellen musste, den Aufstellungspoker zusammen. Mit Erik Thiele, Johann Steinforth, Michi Widmayer Benjamin Sezgin und Andi Maier, die allesamt das nötige Gewicht hatten, wäre auch eine ganz andere Variante möglich gewesen. „Die Mannschaft ist einfach geil, keiner von denjenigen, die nicht ringen durften, war auch nur annähernd sauer. Wir haben echt ein tolles Team“, betonte Maxi Lukas, der tags zufuhr seinen 26. Geburtstag feiern konnte und nach längerer Verletzung beim 0:5 einen starken Kampf gegen Roland Schwarz ablieferte – damit war nach dem achten Kampf des Abends in der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm die Entscheidung gefallen, Burghausen lag vor den letzten beiden Duellen uneinholbar mit 16:7 in Front.

Die vorzeitige Niederlage von Dominik Ratz im Greco-Welter gegen Balint Korpasi war einkalkuliert, dass Magumedmurat Gadzhiev im Freistil-Welter gegen Alexander Semisorow fast aufs Blatt gegangen wäre und am Ende nur knapp mit 5:4 gewann, war dagegen so nicht geplant. „Zusammen mit Eugen war ich die ganze Woche so sehr mit dem Durchrechnen der möglichen Aufstellungen beschäftigt, dass ich mich gar nicht hätte vorbereiten können. Im Nachhinein war die Aufstellung goldrichtig“, nahm der gesperrte Matthias Maasch, für den Eigengewächs Ratz auf die Matte musste, sein Fehlen nicht wichtig. Und im Finale darf er ja dann auch wieder ran. „Ich habe immer gesagt, dass wir wieder ins Finale kommen, jetzt haben wir es geschafft und wollen jetzt auch den Titel. Obwohl Eugen und Matthias nicht selbst gerungen haben, gehört ihnen aufgrund der starken Aufstellung 50 Prozent des Erfolges“, war auch Ramsin Azizsir voll des Lobes für die mutigen Taktik-Füchse.

Dank Lukas, Losowik und Ratz, die minus drei Punkte brachten, konnte Burghausen gleich vier starke Ausländer einsetzen und kam bei der Aufstellung wie der Gegner genau auf die 28 zugelassenen Punkte. Das machte sich bezahlt: Vladimir Egorov gewann im Freistil-Bantam gegen Jörn Schubert ebenso technisch überlegen wie der überragende Cengizhan Erdogan in der Freitalklasse bis 71 Kilo gegen Stephan Brunner. Etwas spannender machte es Kakhaber Khubezhty im Freistil-Mittel gegen Georg Harth, den er mit dem Schlussgong 16:0 bezwang. Satte 13 Punkte also für Burghausen durch die Ausländerachse, die drei TuS-Ausländer kamen gerade mal auf fünf Zähler.

Die restlichen vier Punkte holten Fabian Schmitt, der in der Eingangsklasse das richtungsweisende Schlüsselduell gegen Ibrahim Fallacara mit 4:0 gewann und Azizsir, der sich gegen den körperlich unterlegen Bozo Starcevic im Greco-Halbschwer mit 6:2 behaupten konnte. Mann des Abends war aber zweifellos Witalis Lazovski, der nach langer Rücken-Verletzung den ersten Kampf seit viel Wochen bestritt und gegen den bulgarischen Weltklasse-Mann Ivo Angelov nur ein 1:3 zuließ. „Ich bin nach der Verletzung wieder ganz gut reingekommen“, gab sich der Trostberger bescheiden, Maasch hingegen lobte: „Witalis war überragend.“

 

Fotos vom Halbfinal-Rückkampf gegen Adelhausen finden Sie >>>HIER<<<



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