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23.09.2019
 
Top-Ergebnisse für Burghauser Ringer bei Weltmeisterschaften in Kasachstan
 
Von: Roman Hölzl


Ein ringerisches Event der Extraklasse gab es in den vergangenen beiden Wochen bei den Weltmeisterschaften zu bewundern, die in der kasachischen Hauptstadt Nur-Sultan abhalten wurden. Neben den begehrten Weltmeister-Titeln, die den Athleten in ihren Heimatländern Ruhm und Ehre einbringen, ging es auch noch um weitaus mehr. So wurden in jeder olympischen Gewichtsklasse jeweils sechs Tickets für die Olympischen Spiele 2020 vergeben, wodurch die Weltmeisterschaften ein extrem hohes ringerisches Niveau erreichten. Mitten drin: Jede Menge Ringer aus dem Burghauser Bundesliga-Kader, bei denen Freud und Leid teilweise sehr nahe zusammenlagen. Herausragend: Mit Tamas Lörincz und Beka Lomtadze konnten sich gleich zwei Ausnahmeringer des Burghauser Kaders den WM-Titel sichern.

Michael Widmayer kämpfte sich in beeindruckender Manier auf den fünften Platz vor

Den Turnierauftakt gaben dieses Mal die Spezialisten des griechisch-römischen Stils. Wahrlich nicht vom Glück verfolgt war Fabian Schmitt in der Klasse bis 55kg, der es mit dem US-Amerikaner Max Nowry zu tun bekam. Zunächst lief alles nach Plan – Schmitt gelang sogar ein wunderbarer Kopfzug, mit dem er seinen Kontrahenten auf beide Schultern befördern konnte – doch der Mattenleiter pfiff mitten in der Aktion ab und verhinderte so den Sieg. Davon sichtlich aus dem Konzept gebracht ging es mit einer 1:0 Pausenführung in die zweite Runde, in der dann Nowry seinerseits alles klar machte und nach mehreren Durchdrehern einen technischen Überlegenheitssieg feiern konnte.

Einen extrem starken Auftritt zeigte Michael Widmayer in der Klasse bis 72kg bei seinem WM-Debut. Nach einem vorzeitigen Sieg gegen den Taiwanesen Dian Lin Ming kam es im Achtelfinale zum Duell mit dem kasachischen Vize-Weltmeister von 2017 – Demeu Zahdrayev. Nach einem aufopferungsvollen Kampf lag Widmayer 45 Sekunden vor Kampfende noch mit 2:3 zurück, bearbeitete aber seinen favorisierten Gegner fortwährend im Standkampf, sodass ihm noch der entscheidende Take-Down und der damit verbundene 4:3 Punktsieg gelang. Eine unglückliche Niederlage hagelte es dann im Achtelfinale gegen den Usbeken Aram Vardanyan, in dem Widmayer seinerseits bis kurz vor Kampfende in Führung lag, am Ende sich dann doch mit 4:3 geschlagen gegeben musste. In der Hoffnungsrunde eliminierte Widmayer anschließend den Chinesen Hujun Zhang mit einem souveränen 3:1 Punktsieg. Im entscheidenden Kampf um die Bronzemedaille sah Widmayer lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Doch am Ende gelang seinem bulgarischen Kontrahenten Aik Mnatsakanian der Ausgleich, der Sieg durch die zuletzt erzielte Wertung und die damit verbundene Bronzemedaille.

Einen famosen Durchmarsch legte der Ungar Tamas Lörincz aufs Parkett, der in der Klasse bis 77kg in beeindruckender Manier durchs Turnier schritt. Am Ende folgte im Finale das Highlight mit einem technisch überlegenen Sieg gegen den Schweden Alex Kessidis, der in der Bundesliga für den Burghauser Liga-Konkurrenzen Hallbergmoos auf die Matte geht. Ein durchwachsenes Turnier verlebte Vize-Europameister Roland Schwarz in derselben Gewichtsklasse, der mit großen Ambitionen ins Turnier gestartet war. Nach seinem 5:3 Auftaktsieg gegen den US-Amerikaner Patrick Smith folgte bereits im Achtelfinale das etwas unerwartete Turnier-Aus gegen den Litauer Paulius Galkinas, gegen den Schwarz die erste Runde nicht überstand und vorzeitig mit 0:10 unterlag. Eine weitere Bronzemedaille konnte der Serbe Mihail Kajaia in der Klasse bis 97kg bejubeln. Nach drei starken Auftritten und teils klaren Siegen musste sich Kajaia erst im Halbfinale gegen den russischen Ausnahmeringer Musa Evloev geschlagen geben. Doch bereits im entscheidenden Kampf um die Bronzemedaille fand Kajaia zurück zu alter Stärke und punktete seinen polnischen Kontrahenten Tadeusz Michalik nach allen Regeln der Ringerkunst vorzeitig aus und sicherte sich somit das begehrte Edelmetall.

Auch bei den Freistil-Wettbewerben gingen einige Ringer aus den Burghauser Kader mit Medaillenhoffnungen an den Start. Ein jähes Ende nahm jedoch der Auftritt von Vladimir Egorov, der bereits in seinem ersten Kampf dem Amerikaner Daton Fix mit 12:1 unterlag und somit aus dem Turnier vorzeitig ausschied. Wesentlich besser machte es hingegen der Georgier Beka Lomtadze, der sich in beeindruckender Manier bis ins Finale vorkämpfte und dort auf den russischen U23-Weltmesiter des vergangenen Jahres Magmedrasul Idrisov traf. Während Lomtadze zur Halbzeit denkbar knapp mit 1:0 in Front lag, nahm das Duell im zweiten Kampfabschnitt nochmals richtig Fahrt auf, aus dem Lomtadze am Ende als vielumjubelter 4:1 Punktsieger hervorging.

In der Klasse bis 70kg gingen mit dem Bulgaren Ali Umarpashaev und dem Polen Magomedmurad Gadzhiev gleich zwei Ringer aus dem Wacker-Kader auf die Matte. Während der Burghauser Neuzugang Umarpashaev einen nicht zu erwartenden 10:6 Punktsieg gegen den favorisierten Türken Haydar Yavuz feiern konnte, unterlag Umarpashaev im Achtelfinale gegen den kasachischen Lokalmatadoren Ikhtiyor Navruzov unglücklich und vermeidbar mit 7:6 nach Punkten. Bis ins kleine Finale kämpfte sich hingegen Magomedmurad Gadzhiev vor, welches er am Ende knapp mit 3:2 gegen den starken Georgier Zurabi Iakobishvili für sich entscheiden konnte und sich somit die Bronzemedaille sicherte.

Ebenfalls zwei Starter aus dem Burghauser Kader bestritten das Turnier in der Klasse bis 74kg. Zum ersten Mal vertrat hier Johann Steinforth die Farben Deutschlands im Rahmen von Senioren-Weltmeisterschaften. Doch bereits in der Qualifikation folgte für ihn das vorzeitige aus, nachdem er dem Weißrussen Azamat Nurykau mit 5:2 nach Punkten unterlag. Mit weitaus höheren Ambitionen startete der Burghauser Neuzugang Soner Demirtas. Nach seinem ungefährdeten 13:1 Sieg in der Qualifikation gegen den Rumänen Maxim Vasioglo. Doch auch für ihn folgte bereits in der nächsten Runde das enttäuschende Aus. Mit 5:2 musste sich Demirtas trotz 2:0 Führung und vielen guten Chancen dem Aserbaidschaner Khadzhimurad Gadzhiev geschlagen geben, sodass die Medaillenhoffnung vorzeitig zerplatzte. Nahezu identisch verlief der Turnierverlauf für Wacker-Neuzugang Zbigniew Baranowski, der in der Qualifikation der Klasse bis 86kg souverän siegte, sich am Ende ebenfalls bereits im 1/16-Finale mit einer 8:2 Niederlage gegen den US-Amerikaner James Downey III von jeder Medaillenhoffnung verabschieden musste.

Als letzte Burghauser Hoffnung ging Erik Thiele ins Rennen. In der Klasse bis 97kg gelang Thiele ein klarer 6:0 Sieg gegen den Kanadier Jordan Steen. Doch auch für ihn folgte das jähe Aus bereits im Achtelfinale, in dem er dem Kasachen Alisher Yergali knapp und diskussionswürdig mit 2:1 unterlag. So führte Thiele bis 15 Sekunden vor Kampfende mit 1:1, kassierte dann eine mehr als dubiose Punktwertung sowie eine Verwarnung gegen sich, die absolut niemand nachvollziehen konnte. Dies reichte dies dem Lokalmatadoren aus, um den Sieg davon zu tragen.



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