Nächster Kampftag

30. April 2025 - 30. April 2026

Keine Einträge gefunden

Unsere Partner

Informatives


18.02.2020
 
Licht und Schatten für Burghauser Ringer bei Europameisterschaften in Rom
 
Von: Roman Hölzl


Rom – die ewige Stadt – wurde in der vergangenen Woche Schauplatz neuzeitlicher Gladiatorenkämpfe. Doch versammelten sich die Sportler nicht wie in der Antike im Kolosseum – vielmehr wurde eine topmoderne Multifunktionshalle im Stadtteil Ostia im Rahmen der diesjährigen Europameisterschaften zum Zentrum des europäischen Ringsports. Mit am Start: jede Menge Burghauser Ringer, die erst vor zwei Wochen den dritten Deutschen Meistertitel im Mannschaftsringen einfahren konnten.

Der Burghauser Publikumsliebling Magomedmurad Gadzhiev errang in Rom seinen zweiten EM-Titel

Am Montag starteten die Greco-Spezialisten in die stark besetzten Wettkämpfe. Den Auftakt machte in der leichtesten 55kg-Klasse Fabian Schmitt, bei dem die harte Bundesliga-Saison Spuren hinterließ: Gegen den jungen Italiener Giovanni Freni – ein ansonsten durchaus schlagbarer Gegner - unterlag Schmitt nach gut einer Minute vorzeitig, was das vorzeitige Turnierende bedeutete. Wenig besser lief es für Witalis Lazovski, der in seiner angestammten 67kg-Gewichtsklasse antrat. Während zur Halbzeit Lazovski gegen den georgischen Junioren-Weltmeister Giorgi Shotadze mit 1:0 in Führung lag, wendete sich im zweiten Kampfabschnitt das Blatt. In der angeordneten Bodenlage gelang Shotadze ein Ausheber, durch den er seinerseits mit 3:1 in Führung ging. Zwar konnte Lazovski noch auf 2:3 verkürzen – am Ende stellte diese Niederlage auch für Ihn das vorzeitige Ende der Europameisterschaften dar. Bei den schweren Jungs ging der Serbe Mikheil Kajaia in der Klasse bis 97kg auf die Matte – auch für ihn sollte sein Auftritt gegen den Ungarn Alex Szoke der einzige im weiteren Turnierverlauf bleiben. Bedingt durch für Kajaia ansonsten ungewöhnliche Schwächen im Standkampf unterlag Vize-Europameister von 2018 am Ende klar und verdient mit 2:6 nach Punkten.

Von den weiteren Deutschen Startern im Greco-Wettbewerb wusste allen voran das Aushängeschild des Deutschen Ringsports - Frank Stäbler – zu überzeugen. Nach beeindruckenden Leistungen sicherte sich der dreifache Weltmeister dank eines 6:2 Siegs gegen den Georgier Iuri Lomadze sein zweites EM-Gold nach 2012. Jeweils über Bronze durften sich Hannes Wagner (82kg) und Jello Kramer (125kg) freuen. Abgerundet wurde das gute Abschneiden der Deutschen Athleten von der Bronzemedaille des jungen Horst Lehr, der in der 57kg-Klasse eine beeindruckende Leistung abrief. Zudem schrammten Lars Schäfle (86kg) und Gennadij Cudinovic in den Freistil-Wettbewerben mit je einem guten 5. Platz knapp an Edelmetall vorbei.

Weitaus beeindruckender aber war das Abschneiden der Burghauser Freistil-Spezialisten. So marschierte der Georgier Beka Lomtadze unaufhaltsam durch das Turnier der 61kg-Klasse, in dem er sowohl den Rumänen Nikolai Okhlopkov als auch den Moldauer Leonid Colesnic vorzeitig auspunktete. Erst im Habfinale wurde es erstmals enger, in dem ihm der Aserbaidschaner Initgam Valizada alles abverlangte und nur einen knappen 2:1 Punktsieg von Lomtadze zuließ. Im Finale kam es dann zum heiß ersehnten Aufeinandertreffen mit dem Russen Aleksandr Bogomoev – seines Zeichens Europameister des Jahres 2015. Auch damals standen sich die beiden Ringer im Finale gegenüber. Und wie schon 2015 musste sich Lomtadze am Ende knapp mit 2:3 geschlagen und sich somit erneut mit der Silbermedaille zufriedengeben. Als weiterer Burghauser Starter versuchte Vladimir Egorov sein Glück in der 61kg-Klasse. Nach einer 6:0 Niederlage gegen den Armenier Arsen Harutyunyan endete sein EM-Auftritt nach nur einem Kampf.

Ein in Summe bärenstarker Auftritt über den gesamten Turnierverlauf verhalf Magomedmurad Gadzhiev zu seinem zweiten Europameister-Titel nach 2016. Zum Auftakt eliminierte Gadzhiev den Mazedonier Fati Vejseli vorzeitig mit 10:0. Im Viertelfinale, Halbfinale und im Finale spielte er anschließend seine beeindruckende Fähigkeit aus, Gegner im Standkampf zu dominieren. Während er im Viertelfinale den hochgehandelten Türken Haydar Yavuz ungefährdet mit 2:0 nach Punkten in Schach halten konnte, folgte im Halbfinale ein ebenso klarer und souveräner 4:1 Sieg gegen den Georgier Mirza Skhulukhia, den er phasenweise schier nach Belieben über die Mattenfläche scheuchen konnte. Im Finale wartete anschließend der Aserbaidschaner Aghahuseyn Mustafayev, der am Ende die Überlegenheit Gadzhievs im Standkampf hinnehmen musste und mit 2:0 unterlag.

Auch Soner Demirtas, seines Zeichens dreifacher Europameister, konnte sich am Ende über eine hart erkämpfet Bronzemedaille freuen. Gleich im ersten Kampf kam es zum vorgezogenen Finale mit dem Italiener Frank Chamizo, in dem sich der Lokalmatador vor heimischem Publikum nach einem Kampf auf höchstem Niveau knapp mit 6:4 durchsetzen konnte. In der Hoffnungsrunde demontierte Demirtas den Moldauer Valentin Borzin mit 11:0. Und auch im entscheidenden kleinen Finale konnte der technisch versierte Türke seine Stärken ausspielen. Gegen den gebürtigen Russen Murad Kuramagomedov, der seit einigen Jahren die Farben Ungarns vertritt, ließ Demirtas nichts anbrennen und siegte am Ende sicher mit 5:0 nach Punkten.



Links:


Verwandte News:


Dateien:



<- zurück zur News-Übersicht

Die Ringerwurst