Von: Michael Buchholz Es war deutlich leichter als erwartet: Mit einem souveränen 20:8-Erfolg über den ASV Mainz 1888 haben sich die Ringer des SV Wacker Burghausen die dritte Finalteilnahme in Serie gesichert und wollen jetzt gegen den KSV Köllerbach auch zum dritten Mal in Folge Deutscher Mannschaftsmeister werden. „Wir freuen uns auf die Neuauflage des Finales von 2017/18 und werden die beiden Kämpfe jeweils mit unserem bestmöglichen Kader bestreiten“, lässt Trainer Eugen Ponomartschuk keinen Zweifel an den Triple-Absichten. Die Köllerbacher haben sich nach der knappen 13:14-Heimniederlage gegen Nackenheim mit einem 16:12-Auswärtserfolg für die Endkämpfe qualifiziert und wurden damit ihrer klaren Favoritenrollen im oberen Ast des Tableaus gerecht. ![]() So hitzig wie der Kampfverlauf zwischen Andreas Maier und Ilir Sefai war, so umstritten fiel die 5:9 Niederlage des Burghauser Eigengewächses aus. ![]() Freistilringen vom Feinsten boten Kakhaber Khubezhty und Johannes Deml - am Ende siegte der Burghauser klar mit 18:6 ![]() Cengizhan Erdogan musste im Kampf gegen den Georgier Levan Kelekhsashvili seine erste Niederlage im Wacker-Dress hinnehmen. ![]() Mit teils artistischen Aktionen besiegte Ali Umarpashaev seinen überforderten Gegner Wladimir Winter vorzeitig. Waren Viertel- und Halbfinale für die Wacker-Ringer unterm Strich Pflichtaufgaben, so wird es im Finale mit Sicherheit an Spannung nicht fehlen. Davon konnte am Samstag vor 880 Zuschauern in der Sportparkhalle nicht groß die Rede sein, denn schon nach der Waage sank der Stressindex bei den Gastgebern auf das Level eines normalen Bundesligakampfes: Gerade mal zehn Ringer-Punkte brachten die Mainzer auf die Matte, während die Gastgeber das Kontingent von 28 Punkten optimal ausschöpften. Hätten die Mainzer im Hinkampf ihre Bestaufstellung aufbieten können und ein knapperes Ergebnis herausgeholt, hätten sie am Samstag mit Sicherheit noch einmal alle Hebel in Bewegung gesetzt, so aber besetzten sie die meisten vakanten Ausländerstellen mit Eigengewächsen. „Es ist ein bisschen zu leicht gewesen, deswegen fühlt es sich auch nicht ganz so gut an wie in den vergangenen Jahren“, fehlte Andi Maier der letzte Adrenalinkick, den er freilich in seinem Duell gegen Illir Sefai nicht vermisst hat. Denn der Mainzer konnte sich auch dank einer sehr ruppigen Ringweise mit etlichen Kopfstößen, die trotz Videobeweis vom Kampfgericht aus unerfindlichen Gründen nicht geahndet wurden, für seine Vorwochenniederlage revanchieren und holte im Greco-Leicht mit 9:5 einen von drei Siegen für die Gäste. Ähnlich umkämpft war das Duell in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm, in der Cengizhan Erdogan zunächst mit 4:0 gegen Levan Kelekhsashvili in Führung ging, dann aber zwischenzeitlich den Faden verlor und mit 4:12 in Rückstand geriet. So sehr sich der Burghauser gegen den Weltklassemann aus Georgien in den letzten Kampfminuten auch mühte, am Ende musste Erdogan mit 6:12 seine allererste Niederlage nach zwei Jahren im Wacker-Trikot quittieren. Dass Eigengewächs Dominik Ratz, der den erkrankten Maxi Lukas in der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm vertrat, gegen Ruhullah Gürler nicht über die Zeit kommen würde, war indes von vornherein klar. Die wohl größte Willensleistung vollbrachte Ramsin Azizsir im Greco-Halbschwer mit seinem 2:1-Sieg gegen den dreimaligen Deutschen Meister Etka Sever. Frenetisch angefeuert von der eigens per Bus angereisten Hofer-Fangemeinde, drehte der Polizeibeamte nach einem 0:1-Rückstand noch den Kampf und revanchierte sich so für die 1:2-Niederlage vor Wochenfrist. Äußerst sehenswert war auch das Aufeinandertreffen von Kakhaber Khubezhty im Freistil-Mittel gegen den 20-jährigen Johannes Deml, das der Burghauser mit 18:6 für sich entscheiden konnte. Der zweimalige Deutsche Juniorenmeister konnte dabei sein Talent immer wieder aufblitzen lassen. Große Gegenwehr leistete der erst 18-jährige Ashot Shahbazyan im Freistil-Bantam, so dass sich Ahmet Peker mit einem 4:0-Punktsieg gegen den einen Kopf größeren Mainzer begnügen musste. Das Freistil-Schwergewicht war ebenfalls lange Zeit relativ ausgeglichen, doch in der Schlussphase drehte Erik Thiele gewaltig auf und landete noch einen klaren 9:2-Erfolg gegen Mannschaftskapitän Gabriel Stark. Fabian Schmitt, Witalis Lazovski und Ali-Pasha Umarpashaev verbuchten hingegen gegen Ersatzkräfte die Maximal-Punktzahl, insbesondere das Fehlen von Timur Bizhoev brachte die Fans um den Genuss eines weiteren Weltklasse-Duells, wobei Umarpashaev auch gegen Wladimir Winter tief in die Trickkiste griff und einige artistische Zirkus-Nummern demonstrierte, die dem Gegner eindeutig zu hoch waren. Schmitt und Lazovski sammelten hauptsächlich mit spektakulären Würfen ihre Punkte, so dass sie trotz der Einseitigkeit ihrer Duelle viel Beifall einstreichen konnten.
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