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18.10.2020
 
Burghausen gewinnt Ringer-Krimi gegen Nürnberg knapp
 
Von: Michael Biuchholz


Mit dem 13:11-Erfolg gegen den SV Johannis Nürnberg haben die Ringer des SV Wacker Burghausen am Samstag den dritten Sieg in der DRB-Bundesliga Südost eingefahren und haben so ihre weiße Weste verteidigt. „Nürnberg war der erwartet starke Gegner, das waren richtig coole Kämpfe“, freute sich Burghausens Ringer-Idol Matthias Maasch nach dem ersten Heimkampf der Saison. Das extrem enge Duell gegen die Grizzlys hat deutlich gemacht, dass es mit der Burghauser Dominanz der letzten Jahre vorbei ist und es in dieser Saison deutlich spannender zugehen wird. Maasch: „So knappe Kämpfe werden wir in dieser Saison noch öfter sehen, beim Heimkampf in 14 Tagen gegen Schorndorf sehe ich uns sogar in der Außenseiterrolle.“

Was für ein Einstand: Recht viel spektakulärer als Neuzugang Iszmail Muszukajev kann man einen Sieg nicht feiern.

Givi Davidovi unterlag Yelaman Kadyrseit in einem herausragenden Fight knapp nach Punkten.

Was für ein Hühne: Neuzugang Nikolosz Kakhelasvili ließ Erkan Celik nicht den Hauch einer Chance.

Im Kampf zweier deutschen Spitzenringer kassierte Edurad Tatarinov trotz guter Leistung seine Saisonniederlage.

Richtig hitzig ging es dann im letzten Kampf zur Sache, in dem Idris Ibaev dem Ungarn Istvan Levai nach zweifelhaften Kampfrichter-Entscheidungen unterlag.

Mit der Aufstellung der beiden ersten Auswärtskämpfe wäre es vermutlich schon am Samstag gegen Nürnberg schief gegangen. „Die Nürnberger haben sich ja schon seit einiger Zeit von der Philosophie verabschiedet, vornehmlich mit eigenen Ringern anzutreten. Und in diesem Jahr sind sie echt brutal stark, insofern mussten wir uns was einfallen lassen“, so Maasch. Mit dem Ungarn Iszmail Muszukajev und dem Italiener Nikoloz Kakhelashvili kamen zwei Neuzugänge erstmalig im Wacker-Trikot zum Einsatz, die jeweils die volle Punktzahl erkämpften. „Die Sicherheit steht an oberster Stelle und nachdem mehrere Corona-Tests negativ waren, gab es auch keine Bedenken“, berichtet Maasch, der vor allem von Muszukajev angetan war: „Das ist der schnellste Ringer, den ich jemals gesehen habe. Echt irre, diese Geschwindigkeit, da hat man manchmal fast den Eindruck, dass er sogar für sich selbst zu schnell ist.“ Aber der Ungar wusste genau, was zu tun war und fertigte den Bulgaren Stoyan Iliev, immerhin einer der besten Nürnberger Punktesammler, im Freistil-Leicht noch vor dem Pausengong mit 17:0 ab. „Das ist ein Topathlet, der auch im Training richtig cool ist und den Jungs was zeigt“, freut sich Maasch, der nach der Waage wusste, dass der Sieg von Kakhelashvili im Greco-Schwergewicht Formsache werden würde, da Burghausens Verantwortliche hier statt Erkan Celik mit Daniel Ligeti gerechnet hatten, der gute 120 Kilogramm hat und wohl für Ramsin Azizsir zu schwer geworden wäre.

Der eigentliche Matchwinner des Abends war aber Fabian Schmitt, der den Italiener Jacopo Sandron im Greco-Bantam nach einem blitzsauberen Ausheber mit 5:1 besiegte. Sandron ringt international in der Klasse bis 60 Kilogramm, als eine Gewichtsetage höher als Schmitt und war 2018 immerhin EM-Dritter. „Eine überragende Leistung von Fabi“, war Maasch begeistert.

Nach einem mehr oder minder ausgeglichenen Kampf musste sich Givi Davidovi im Duell der Legionäre zu Beginn des Kampfabends gegen den Kasachen Yelaman Kadyrseit in der Eingangsklasse mit 6:12 geschlagen geben. Im Freistil-Halbschwer überzeugte Erik Thiele gegen Johannes Mayer, hoch gehandelte DRB-Zukunftsaktie, mit einem überraschend deutlichen 8:2-Erfolg. Maasch: „Das hätte ich in dieser Deutlichkeit nicht erwartet.“

Roland Schwarz eröffnete beim Zwischenstand von 12:2 im Greco-Mittel die zweite Hälfte das Kampfabends, dass sein knapper 1:0-Mannschaftserfolg gegen Arian Güney der letzte Punkt für Burghausen in diesem Duell sein würde, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar. Schwarz und Güney kennen sich als langjährige Trainingspartner in- und auswendig und so war fast schon klar, dass nicht mehr Punkte fallen würden – beim 2:2 gab die höhere Wertung den Ausschlag für den Sieg des Wacker-Athleten.

Eigengewächs Andi Maier machte in der Greco-Gewichtsklasse bis 71 Kilogramm gegen Deniz Menekse einen famosen Kampf, Edi Tatarinov ließ sich in der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm zu Beginn der zweiten Runde von Andi Walter überrumpeln und trat bei der 0:7-Niederlage insgesamt etwas zu verhalten auf. Keinen guten Tag erwischte Ergün Aydin im Freistil-Welter beim 1:16 gegen Nürnbergs Gastringer Tim Müller, der ja eigentlich für den AC Lichtenfels an der Start gehen sollte, aber von den Nürnberger nachverpflichtet werden konnte, weil Lichtenfels keine Bundesliga-Mannschaft gemeldet hat. Und Idris Ibaev wurde gegen Istvan Levai nach dessen vierjähriger Dopingsperre deutlich unter Wert geschlagen – da hatte der junge Kampfrichter Sven Hilser nicht zum ersten Mal an diesem Abend so seine Schwierigkeiten.              

Wie es angesichts steigender Infektionszahlen im ganzen Land mit der Bundesliga weitergehen soll, ist noch nicht klar. Die DRB und die Bundesliga-Vereine werden sich auf jeden Fall in einer Video-Konferenz am heutigen Dienstag dazu beratschlagen. Maasch: „Das ist alles schwer abschätzbar, aber wir hoffen natürlich, dass es weitergeht.“

 

Fotos vom Heimkampf gegen Johannis Nürnberg finden SIe >>>HIER<<<



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