Von: Roman Hölzl Am Tag der Deutschen Einheit erlebten 550 begeisterte Zuschauer in der Burghauser Sportparkhalle einen sportlichen Höhepunkt der besonderen Art. In einem hochklassigen Duell setzte sich der SV Wacker Burghausen mit einem überzeugenden 16:5-Sieg gegen Weingarten durch und bleibt damit weiterhin unbesiegt. Die Zuschauer sahen nicht nur sieben Einzelsiege der Wacker-Staffel, sondern wahrscheinlich auch den besten Griechisch-Römisch Kampf, den es jemals in der Sportparkhalle zu sehen gab. ![]() Der kampfentscheidende Pfiff zum Schultersieg blieb aus: Idris Ibaev zeigte trotzdem eine Weltklasse-Leistung gegen den Olymiasieger Nao Kusaka. ![]() Auch Sven Thiele wusste gegen den starken Weißrussen Aliaksandr Hushtyn restlos zu überzeugen. ![]() Sehenswert: David Baevs Freistiltechniken begeisterten das Publikum. ![]() Roland Schwarz zeigte eine klasse kämpferische Leistung gegen Tamerlan Shadukayev. Idris Ibaev traf im letzten Kampf des Nachmittags auf den amtierenden japanischen Olympiasieger Nao Kusaka. Und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der die Zuschauer förmlich von den Sitzen riss. Ibaev ging früh in Führung und baute diese mit einer weiteren spektakulären Aktion auf 4:0 aus. Doch mit einer äußerst fragwürdigen Entscheidung von dem sonst souveränen Mattenleiter Karl Peter Schmitt ging der Japananer mit einer 5:4 Führung in die Halbzeit. Doch gleich nach Wiederanpfiff punktete Ibaev mit einem sensationellen Hüftwurf und stand kurz vorm Schultersieg. Es ging weiterhin hin und her, doch am Ende hatte der Mann aus Weingarten in diesem packenden und nervenaufreibenden Kampf das größere Stehvermögen und gewann mit 12:14 Punkten. "Alleine dieser Kampf war das Eintrittsgeld wert", so die Meinung der Zuschauer. Doch schon im ersten Kampf gab es gleich einen echten Leckerbissen zwischen Wackers Vierfach-Europameister Arsen Harutyunyan und Horst Lehr, dem WM-Dritten aus dem Jahr 2021. Der Wackerianer ging schnell in Führung, doch dann konterte Lehr mit einem sehenswerten Armzug. Nach gut zwei Minuten folgte dann die kampfentscheidende Situation: Harutyunyan punktete mit einem blitzschnellen Beinangriff und setzte dann zur Beinschraube an, aus der es für den Weingartner kein Entrinnen mehr gab. Bedauerlicherweise verletzte sich Lehr dabei am Knie und musste den Kampf beim Stand von 16:4 aufgeben, womit die ersten vier Punkte auf das Wackerkonto wanderten. Im Greco-Schwergewicht feierte Eigengewächs Alexander Kreimer sein Bundesligadebut. Er machte seine Sache gegen den mehrfachen deutschen Meister Jan Fischer gut, konnte aber seinen Gewichtsvorteil nicht nutzen und unterlag dem Routinier mit 2:5 nach Punkten. Im 66kg Limit schenkte diesmal Chefcoach Eugen Ponomartschuk Fabian Schmitt das Vertrauen. Obwohl er eine Gewichtsklasse aufgerückt war, war er stets der agilere Athlet und konnte den deutschen Vizemeister Janis Heinzelbecker knapp nach Punkten besiegen. Im Halbschwergewicht Freistil ging Wackers Olympiateilnehmer Erik Thiele als Außenseiter in den Kampf gegen den Weißrussen Aliaksandr Hushtyn. Doch Thiele zeigte seine bislang beste Leistung in der laufenden Saison und ließ den mehrfachen Medaillengewinner bei Europameisterschaften nicht den Hauch einer Chance. Am Ende stand ein 5:0 Punktsieg zu Buche und der SV Wacker ging mit 7:2 in Führung. Im letzten Kampf vor der Pause duellierten sich mit Magomed Kartojev und Manuel Wagin zwei der stärksten deutschen Nachwuchsringer in dieser Gewichtsklasse. Kartojev war stets der aktivere Athlet und ging mit einer knappen 2:1 Führung in die letzte Kampfminute. Doch Weingartens Neuzugang setzte 10 Sekunden vor Schluss zum finalen Angriff an und drehte den Kampf noch zu seinen Gunsten. Beim Halbzeitstand von 7:4 eröffnete Roland Schwarz gegen den nächsten Weingartener Neuzugang, der Kasachen Tamerlan Shadukayev, die zweite Halbzeit. Es entwickelte sich ein dynamischer Kampf, den der Wackerianer in der letzten Minute mit einem kraftvollen Durchdreher durch einen 3:1 Punktsieg für sich entschied. In der Gewichtsklasse bis 75kg rückte Michael Widmayer zurück ins Team und ging gewohnt offensiv zu Werke. Gegen den zweifachen Olympiateilnehmer Ionut Panait war Widmayer über die gesamte Kampfdauer der dominierende Athlet und sicherte sich am Ende einen ungefährdeten 3:0 Punktsieg. Im nächsten Kampf ging bis 80kg Freistil wieder Zelimkhan Khadjiev für den SV Wacker Burghausen auf die Matte. Nach seiner Niederlage gegen Heilbronn war er auf Wiedergutmachung aus und punktete immer wieder mit seinen blitzschnellen Beinangriffen. Weingartens Eigengewächs Jeremy Weinhold hielt gut dagegen, doch am Ende war es Khadjiev, der beim 14:6 Punktsieg drei weitere Punkte auf das Wackerkonto brachte. Im vorletzten Kampf des Abends traf Wackers Neuzugang David Baev auf das größte Talent im deutschen Ringsport, Manuel Wagin. Der erst Siebzehnjährige Weingartener belegte vor vier Wochen bei den Jugend-Weltmeisterschaften den zweiten Platz, doch Wackers Freistilkünstler sollte dieses Mal noch eine Nummer zu groß für ihn sein. In einem Kampf mit sehenswerten Freistiltechniken setzte sich Baev am Ende mit 13:2 nach Punkten durch, ehe Idris Ibaev den fulminanten Schlusspunkt setzte. "Unsere Mannschaft hat heute eine sehr gute Leistung gezeigt, mit einem fast krönenden Abschluss. Aber auch wenn Idris am Ende verloren hat, so hatte er den Olympiasieger am Rande der Niederlage, was für Los Angeles 2028 hoffen lässt", so Wackers sportlicher Leiter Matthias Maasch. Am Samstag gehts für den SV Wacker schon weiter, wenn der Auswärtskampf beim Schlusslicht aus Baienfurt ansteht.
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