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10.10.2024
 
Vorrunden-Highlight: ASV Schorndorf fordert Burghauser Ringer
 
Von: Roman Hölzl


Am kommenden Samstag steigt in der Ringer-Bundesliga Süd der mit Spannung erwartete Kampf zwischen dem SV Wacker Burghausen und dem ASV Schorndorf, der sich durch eine Vielzahl an Neuverpflichtungen von Weltklasse-Format heuer in die Position des Meisterschafts-Favoriten gebracht hat. Während die Baden-Württemberger personell aus dem Vollen schöpfen können und in absoluter Top-Besetzung an die Salzach anreisen werden, plagen die Burghauser Trainer seit einigen Wochen zunehmend Personalengpässe, die in einem derartigen Spitzenkampf durchaus über Sieg oder Niederlage entscheiden können.

Erik Thiele könnte einmal mehr auf Ertugrul Agca treffen.

Beste Chancen auf Punkte haben in jedem Fall die Burghauser Ringer in der Eröffnungsklasse bis 61kg Freistil, in der am Vierfach-Europameister Arsen Harutyunyan kein Weg vorbeiführt. Selbst wenn Schorndorf ihren besten Freistil-Ringer in dieser Gewichtsklasse, den Bulgaren Georgi Vangelov aufbieten sollte, gilt ein Sieg des Burghausers als höchstwahrscheinlich. Im letztjährigen Viertelfinale punktete Harutyunyan seinen überforderten Gegner in gut vier Minuten vorzeitig aus. Gänzlich andere Vorzeichen herrschen hingegen im Greco-Schwergewicht: mit Jello Krahmer können die Gäste nicht nur einen 130kg-Koloss aufbieten, auch qualitativ hat Krahmer einiges zu bieten, was er mit der Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris eindrucksvoll unter Beweis stellte. Ihm wird sich aller Voraussicht nach Felix Baldauf entgegenstemmen, der in der abgelaufenen Saison trotz rund 25kg Gewichtsnachteil Krahmer am Rande einer Niederlage hatte. Nachdem in der Klasse bis 66kg gr./röm. Burghauses Christopher Kraemer noch immer nicht einsatzbereit ist, darf man gespannt sein, welchen Athleten Cheftrainer Eugen Ponomartschuk ins Rennen schicken wird. Neben Fabian Schmitt, der zuletzt gegen Weingarten zum Einsatz kam, stehen ihm Neuzugang Yernar Fidakhmetov oder Erwin Kobsar zur Verfügung. Beim ASV Schorndorf bestritt bisher der Kubaner Luis Alberto Orta Sanchez - seines Zeichens Olympia Dritter von Paris, Weltmeister 2023 und Olympiasieger der Spiele des Jahres 2021 in Tokio - fast alle Kämpfe in dieser Gewichtsklasse. Da er aber mit acht Punkten in der Mannschaftsaufstellung zu Buche schlägt, würde es nicht verwundern, wenn Schorndorfs Trainer Sedat Sevsay in dieser Gewichtsklasse einen Wechsel vornimmt, um die damit freigewordenen Punkte anderweitig einzusetzen. Im Freistil-Halbschwergewicht bahnt sich eine weitere Neuauflage des Duells der beiden aktuell besten deutschen Ringer in dieser Gewichtsklasse an - Erik Thiele und Ertugrul Agca. Bisher konnte Thiele alle der sechs Mattengefechte in den vergangenen fünf Jahren für sich entscheiden, wenngleich Ertugrul Agca nicht nur einmal kurz vor Schluss wie der sichere Sieger aussah - Vorsicht ist in jedem Fall geboten. Ein Duell zweier weiterer Stammkräfte beider Mannschaften bahnt sich im Limit bis 71kg Freistil an. Sowohl Magomed Kartojev als auch Schorndorfs Adrian Wolny verfügen mit zwei Siegen und zwei Niederlagen über eine ausgeglichene Kampfbilanz.

Nach der Pause geht es spannend und hochkarätig weiter, wenn Roland Schwarz im Limit bis 86kg Greco den zweiten Kampfabschnitt eröffnet. Er wird es entweder mit dem aus Kirgisistan stammenden amtierenden Weltmeister Akzhol Makhmudov zu tun bekommen, alternativ könnte der ASV auch den türkischen Ausnahmeringer Ahmet Yilmaz aufbieten. Das Besondere: beide Schorndorfer Ringer sind für die 86kg-Klasse eigentlich zu leicht, sodass sie beide auch im 80kg-Limit auftauchen könnten. In der Klasse bis 75kg gr./röm. setzte Gästetrainer Sedat Sevsay an den vier Kampftagen drei verschiedene Weltklasse-Athleten ein, was ein eindeutiges Indiz für die Breite und hohe Qualität des neu zusammengestellten Kaders der Baden-Württemberger darstellt. Ganz gleich ob der Georgier Iuri Lomadze, der Deutsch-Ukrainer Ruslan Kudrynets oder der französische Weltmeister Ibrahim Ghanem auflaufen werden, Michael Widmayer wird all sein Stehvermögen und seinen unbändigen Willen aufbieten müssen, um gegen seinen Gegner bestehen zu können. Baschir Kartojev, der bei seinem bisher einzigen Einsatz in der laufenden Bundesligasaison einen fulminanten Schultersieg feiern konnte, steht krankheitsbedingt weiterhin nicht zur Verfügung. In der Gewichtsklasse bis 80kg Freistil darf man gespannt sein, ob sich ein Duell zweier Neuzugänge der beiden Teams anbahnt. So könnte beim SVW der Olympia-Dritte Chermen Valiev auflaufen. Als designierter Gegner drängt sich der deutsche U20 Europameister Stas David Wolf auf, der bisher alle Kämpfe in der laufenden Saison bestritt. Ob beim SVW Zelimkhan Khadjiev als mögliche Alternative zur Verfügung steht, bleibt im Moment noch offen, nachdem er sich zuletzt eine Verletzung am Auge zugezogen hatte. In der 75kg-Freistilklasse dürfte beim SVW Neuzugang David Baev gesetzt sein, der bei seinen bisherigen Auftritten restlos überzeugen konnte und das Publikum mit sehenswerten Freistiltechniken begeisterte. Mit Shamil Ustaev dürfte er auf einen der stärksten Deutschen Ringer dieser Gewichtsklasse treffen, der seit jeher auf Grund seiner Verbissenheit und seines Einsatzwillens als unangenehmer Gegner gilt. Im Abschlussduell der 80kg Greco-Klasse würde es nicht verwundern, wenn bei Schorndorf einer der beide verbliebenen Ringer aus der 86kg-Klasse zum Einsatz kommen. Sowohl Akzhol Makhmudov als auch Ahmet Yilmaz würden von Idris Ibaev - wie schon zuletzt der Olympiasieger Nao Kusaka - eine fast übermenschliche Leistung abverlangen, um in diesem Gefecht die Matte als Sieger verlassen zu können. „Schorndorf war in den vergangenen Jahren in der Bundesliga unser größter Rivale, zudem waren sie auch die einzige Mannschaft, die uns in den Playoffs der vergangenen sieben Jahre besiegen konnte. Die Duelle mit Schorndorf haben seit jeher immer eine richtig hohe Qualität und sind damit nicht umsonst stets ein Highlight für die Zuschauer gewesen. Und auch heuer wird es nicht anders sein. Wir rechnen mit spannenden Kämpfen – am Ende wird es auf jeden einzelnen Punkt angekommen, wenn es um Sieg oder Niederlage geht.“, weiß Burghausens sportlicher Leiter Matthias Maasch zu berichten, der sich auf ein hauchdünnes Ergebnis einstellt.

Auch beim Vorkampf im Rahmen des fünften Kampftags der Nike Wrestling Ringer Liga Bayern wird ein hitziges Duell erwartet, gastiert doch der aktuelle Tabellenführer vom TSV Westendorf in Burghausen. Nachdem sich die Allgäuer am vorletzten Kampftag der letzten Saison komplett verkalkulierten und durch eine klare Niederlage in Burghausen den schon sicher geglaubten Meistertitel verspielten, dürfte nun ein großes Bedürfnis auf Revanche vorliegen.



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