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07.05.2024
 
Großes Interview vor letztem Olympia-Qualifikationsturnier
 
Von: Roman Hölzl


Die Olympischen Spiele in Paris werfen ihre Schatten voraus, sodass nun auch bei den Ringern die letzte und entscheidende Phase der Vorbereitung auf das wichtigste aller Sportereignisse begonnen hat. Mit den beiden Greco-Spezialisten Idris Ibaev und Christopher Kraemer sowie Freistil-Halbschwergewichtler Erik Thiele hat der SV Wacker Burghausen drei heiße Eisen im Feuer, wenn es um das Rennen um die begehrten Qualifikations-Tickets für das Groß-Event in Paris geht. So wurde den Athleten aus dem Burghauser Bundesligakader von den Bundestrainern das Vertrauen geschenkt, beim Welt-Olympia-Qualifikationsturnier die deutschen Farben zu vertreten.

Idris Ibaev, Erik Thiele und Christopher Kraemer vertreten in Istanbul die deutschen Farben und kämpfen dort um die Olympia-Qualifikation.

Das Welt-Qualifikations-Turnier, das im Zeitraum vom 09.-12. Mai in der türkischen Metropole Istanbul abgehalten wird, ist die letzte Gelegenheit, sich für die Teilnahme an den Olympischen Spiele zu qualifizieren. Während sich die deutsche Nationalmannschaft der Greco-Ringer im Olympia-Trainingszentrum im ungarischen Tata vorbereitete, fand für die Freistil-Nationalmannschaft die letzte Vorbereitungs-Maßnahme in Aschaffenburg statt. Im Anschluss standen die drei Ringer im Rahmen eines Interviews Rede und Antwort.

Nach dem fünften Titelgewinn mit dem SV Wacker Burghausen habt ihr euch bereits wenig später auf ein neues Ziel fokussiert – die Qualifikation für die Teilnahme an den olympischen Spielen in Paris. Wie bereitet ihr euch auf diese Herkules-Aufgabe vor und wie schätzt ihr eure aktuelle Verfassung ein?

Erik Thiele: Wir haben uns im Rahmen der deutschen Nationalmannschaft in mehreren Trainingslagern, unter anderem auch in Georgien, vorbereitet. Die letzten Wochen hatte ich eine kleine Rippenverletzung, die aber mittlerweile verheilt ist und somit fühle ich mich momentan gut.

Christopher Kraemer: Wir bereiten uns über mehrere Monate für so einen Wettkampf vor. Dazu hilft uns die Bundesliga - quasi als Training unter Wettkampfbedingungen. Aufgrund meiner Verletzung konnte ich in den Playoffs und auf der Europameisterschaft nicht kämpfen. Aber jetzt bin ich wieder topfit, was auch das Ausringen gegen meinen internen Konkurrenten Etienne Kinsinger gezeigt hat.

In welchen Punkten unterscheidet sich die Vorbereitung auf ein großes internationales Turnier verglichen mit den Kämpfen in der Ringer-Bundesliga? Gibt es Herausforderungen, auf die ihr aktuell besonders achten müsst?

Idris Ibaev: Die Vorbereitung auf ein großes Turnier erfordert im Vergleich zu den Kämpfen in der Bundesliga eine intensivere Trainingsphase und genauere taktische Planung. Besondere Herausforderungen sind, sich auf unterschiedliche Gegner aus verschiedenen Ländern vorzubereiten, sowie die physische und psychische Belastung während eines langen Turniers im Auge zu behalten.

Christopher Kraemer: In der Bundesliga hast du "nur" einen Kampf am Abend. Bei einem Turnier hast du, wenn es gut läuft, bis zu fünf Kämpfe an einem Tag. Oft hat man am Ende nur ca. 20 Minuten zwischen den Kämpfen Pause. Oftmals bilden sich nach einem Kampf extrem hohe Laktatwerte von 20 – oder einfach gesagt: die Muskeln übersäuern und man kann sein Leistungsmaximum nicht mehr abrufen. Da braucht man schon eine sehr gute körperliche Grundlage, um sich nach einem Kampf so erholen zu können, um danach wieder 100% belastbar zu sein. Deshalb ist unsere Sportart auch so vielseitig. Um sich diese körperliche Belastbarkeit zu erarbeiten, trainieren wir 10-mal die Woche.

Seit der Corona-Pandemie haben sich alternative Trainingsmethoden entwickelt, die man früher nicht auf dem Schirm hatte. So arbeiten mittlerweile viele Athleten regelmäßig mit Mentaltrainern zusammen. Wie wichtig ist mentale Stärke vor einem solch entscheidenden Wettkampf und wie geht ihr mit dem Druck um?

Erik Thiele: Ich habe schon mal mit einem Mentaltrainer zusammengearbeitet, aber zurzeit nicht. Der mentale Aspekt ist aber sehr wichtig: Nur wer mental dafür bereit ist zu gewinnen, kann es am Ende auch schaffen. Druck verspür ich hinsichtlich des Turniers nicht. Ich hab einfach Lust zu ringen und will alles aus mir herausholen.

Idris Ibaev: Mentale Stärke ist wichtig, aber ich habe noch nie explizit einen Mentaltrainer gehabt. In den letzten Trainingslagern war mit Frank Stäbler ein Mentalcoach mit dabei, der uns allen mit seinen Tipps weitergeholfen hat. Vor den Kämpfen spüre ich wenig Druck, wobei ein bisschen Druck auch die Sinne schärft. Ich bin immer frei und mein Ziel ist es, das abzuliefern, was ich im Training trainiert habe.

Was würde es euch bedeuten, an den Olympischen Spielen teilzunehmen und die Deutschen Farben zu vertreten?

Christopher Kraemer: Für mich persönlich war es schon immer ein Traum bei den Olympischen Spielen teilzunehmen. Eins meiner großen Ziele und es wäre überragend die deutschen Farben dort vertreten zu dürfen.

Idris Ibaev: Die Olympischen Spiele sind ein Traum seit meiner Kindheit.

Erik Thiele: Genauso ist es, die Olympischen Spiele sind ein Kindheitstraum, wofür man jeden Tag trainiert.

Hand aufs Herz – wie schätzt ihr eure Chancen ein? Schafft ihr die Qualifikation für Olympia?


Idris Ibaev: Ich bin hochmotiviert und habe sehr hart trainiert. Wenn die Tagesform passt und ich alles abrufen kann, ist auch alles möglich.

Erik Thiele: Die Chancen sind da. Ich bin an Nummer 1 gesetzt, aber es hängt viel von der Tagesform ab. Wenn die stimmt, dann ist alles möglich.

Christopher Kraemer: Beim Ringen ist immer alles möglich. Ich bin fit und freu mich auf den Wettkampf. Am Ende werde ich alles geben und dankbar und zufrieden von der Matte gehen. Und dann schauen wir was dabei rauskommt.




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