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05.03.2025
 
Vereins-Ikonen Michael Widmayer und Ramsin Azizsir verlassen SV Wacker Burghausen
 
Von: Roman Hölzl


Die Ringer des SV Wacker Burghausen müssen ab der kommenden Saison auf die Dienste von Michael Widmayer und Ramsin Azizsir verzichten. Während es Widmayer zum Burghauser Ligakonkurrenten KSV Hösbach zieht, wird Ramsin Azizsir zukünftig nicht mehr erstklassig ringen – er unterschrieb einen neuen Vertrag bei seinem Heimatverein ASV Hof 1896, bei dem er zukünftig in der Nike Wrestling Ringerliga Bayern – der bayerischen Regionalliga – sowohl auf der Matte als Ringer als auch im Trainerstab aktiv sein wird.

Michael Widmayer feierte zuletzt in der Saison 2023/24 den fünften Titelgewinn - nun verabschiedet er sich aus Burghausen

Auch für Ramsin Azizsir endet heuer die gemeinsame Erfolgs-Story mit dem SVW

Michael Widmayer und Ramsin Azizsir wechselten gemeinsam zur Saison 2017 an die Salzach und konnten zusammen mit dem SV Wacker Burghausen alle fünf Titelgewinne feiern. Damit verlassen mit den beiden Routiniers zwei Ringer der „Gold-Generation“ den Burghauser Bundesligakader, die alle Meisterschaften miterleben durften.

Michael Widmayer erlernte den Ringsport beim TSV Ehningen und wechselte seinerzeit als 22-jähriges Talent vom SV Untergriesbach nach Burghausen. In Burghausen durchlebte Widmayer, der auf der Matte durch seinen unnachahmlich dominanten Kampfstil im Standkampf zu einem festen Mitglied der deutschen Nationalmannschaft heranreifte, alle Höhen und Tiefen, die man als Sportler durchleben kann. Auf der einen Seite stehen fünf Titelgewinne zusammen mit dem SVW bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften, diverse Medaillengewinne bei internationalen Turnieren und zwei Titelgewinne bei deutschen Einzelmeisterschaften. Auf der anderen Seite erlebte die Kämpfernatur über Jahre hinweg in einem derart ausufernden Maß gesundheitliche Rückschläge, durch die wahrscheinlich jeder andere Ringer seine Karriere längst beendet hätte. So bestritt er am 11.01.2020 im Playoff-Halbfinale trotz einer kaputten Schulter seinen bis dahin letzten Bundesligakampf – anschließend folgte die unvermeidbare Operation mitsamt Reha und Aufbautraining. Nach seinem Comeback belegte er bei den Europameisterschaften den bärenstarken fünften Rang, bevor er seinen schwersten Kampf antreten musste. Nach sich immer weiter verschlimmernden Nackenschmerzen wurde schlussendlich nach einer Ärzte-Odyssee eine schwere Autoimmunerkrankung diagnostiziert. Innerhalb von gut zwei Wochen wurde sein Blut-Plasma fünfmal komplett ausgetauscht – und auch nach dieser Tortur kämpfte sich Michael Widmayer erfolgreich zurück ins Leben und auch auf die Matte. Und im Jahr 2023 gelang ihm das schier unmögliche: nach 2019 sicherte sich die geborene Kämpfernatur seinen zweiten Titel als Deutscher Einzelmeister – eine absolut beeindruckende Erfolgsgeschichte, was Menschen mit bloßer Willenskraft erreichen können. Nun, im Alter von 30 Jahren erklärte der sympathische Schwabe seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft, nun folgt der Abschied vom SV Wacker Burghausen.

Ramsin Azizsir hatte die letzten beiden Jahre ebenso immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. So konnte er in der letzten Saison aufgrund eines Bänderrisses im Sprunggelenk, den er sich zum Saisonauftakt gegen Heilbronn zugezogen hatte, nur drei Kämpfe bestreiten. Genauso wie Michael Widmayer wechselte auch der damals erst 25-jährige Azizsir im Jahr 2017 an die Salzach und entwickelte sich auf Anhieb zum Leistungsträger. Mit 11 Siegen aus 14 Kämpfen hatte der gebürtige Hofer in seiner Debut-Saison im Wacker-Dress einen großen Anteil am ersten Burghauser Titelgewinn. Bei Deutschen Meisterschaften erkämpfte Azizsir zuletzt im Jahr 2018 die Goldmedaille. International gilt sein Europameistertitel bei den Junioren 2009, sowie seine beiden Bronzemedaillen bei den Männereuropameisterschaften 2015 und 2017 als größte Erfolge. Für den 33-jährigen Polizisten endet damit heuer seine Erfolgsgeschichte mit dem SV Wacker Burghausen mit fünf Titelgewinnen.

„Mit Michael Widmayer und Ramsin Azizsir verlieren wir heuer nicht nur zwei außergewöhnliche Sportler, sondern auch zwei Sympathieträger und Identifikationsfiguren. Dass Ramsin eines Tages zu seinem Heimatverein zurückkehren wird, war abzusehen und bei Michi war es einfach so, dass Hösbach das deutlich attraktivere Gesamtpaket hatte. Wir sind beiden extrem dankbar für die gemeinsame Zeit und die außergewöhnlichen Erfolge, die wir mit ihnen feiern durften. Ramsin war in schwierigen Phasen mit seiner positiven Art und Erfahrung ein Ankerpunkt für das gesamte Team und Michi konnte mit seinem unbändigen Kampfgeist die ganze Mannschaft mitreißen. Ohne die beiden wären unsere Titel nicht möglich gewesen", so Abteilungsleiter Jürgen Löblein, der die Errungenschaften der Ausnahmeringer ins richtige Licht setzt.

Auch ist die Frage nach der zukünftigen Besetzung der beiden Greco-Klassen bereits geklärt: "Wir werden versuchen die beiden vakanten Stellen mit unseren jungen Athleten Baschir Kartojev und Alexander Kreimer zu schließen. Auch wenn die beiden erst 20 Jahre alt sind, so konnten sie letzte Saison schon beweisen, dass sie in der ersten Bundesliga gut mitringen können", so die sportlichen Verantwortlichen des SV Wacker Burghausen.



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