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16.05.2024
 
Hochkaräter im Anflug: Olympionike Chermen Valiev verstärkt Burghauser Bundesligakader
 
Von: Roman Hölzl


Der SV Wacker Burghausen hat erneut auf dem Transfermarkt zugeschlagen und sich die Dienste des Freistil-Experten Chermen Valiev gesichert. Der gebürtige Russe erhielt vor rund sechs Wochen die albanische Staatsbürgerschaft und vertritt zukünftig das kleine südosteuropäische Land auf dem Balkan, das in den vergangenen Jahren eine starke Entwicklung im Ringsport verzeichnen konnten. Seine ringerischen Fähigkeiten stellte er beim Welt-Olympia-Qualifikationsturnier mit seiner erfolgreichen Olympia-Qualifikation eindrucksvoll unter Beweis.

In seiner ursprünglichen Heimat Russland galt Chermen Valiev als eines der größten aufstrebenden Talente, dem durchaus zugetraut wurde, mittelfristig den in der Klasse bis 74kg unangefochtenen dreifachen Weltmeister und Olympiasieger Zaurbek Sidakov, abzulösen. Doch dieser Schritt ist Valiev bis dato noch nicht gelungen, sodass er sich auf Grund der Aussichtslosigkeit auf weitere Einsätze auf internationaler Bühne zu einem Wechsel der Staatsangehörigkeit entschloss und von nun an die Farben Albaniens vertritt. Dieser Nationenwechsel sollte eigentlich bereits vor einigen Monaten zum Abschluss gebracht werden, doch in Folge des hohen bürokratischen Aufwands zog sich dieser Prozess entsprechend in die Länge. Diese Verzögerung hatte zur Folge, dass Valiev das europäische Olympia-Qualifikationsturnier verpasste und sich auch der angestrebte Wechsel nach Burghausen entsprechend hinzog. Doch nun verfügt der hochtalentierte Freistilspezialist endlich über den albanischen Pass, sodass einem Start beim Welt-Qualifikationsturnier in Mai in Istanbul nichts mehr entgegensprach.

Dort wusste Valiev restlos zu überzeugen: Nach Siegen gegen den Armenier Hrayr Alikhanyan, den Georgier Avtandil Kentchadze und den Italiener Frank Chamizo zog Valiev ins für die Olympia-Qualifikation entscheidende Halbfinale ein. Dort traf er auf den Tadschiken Viktor Rassadin, den er mit 2:2 auf Grund der zuletzt erzielten Wertung besiegen konnte. Doch nach Kampfende revidierte das Kampfgericht seinen Sieg, nachdem er sich rund drei Sekunden vor Kampfende mit einem Finger im Trikot seines Gegners verfangen hatte. Dies wurde als Foul gewertet, sodass der Sieg seinem Gegner zugesprochen wurde – eine harte, aber regelkonforme Entscheidung. Doch davon ließ sich Valiev nicht aus der Ruhe bringen. Im Kampf um Platz drei setzte er sich anschließend gegen den Kasachen Nurkozha Kaipanov knappt mit 4:3 nach Punkten durch. Im Kampf um das letzte verbliebene Ticket nach Paris traf er auf den türkischen Lokalmatadoren Soner Demirtas, der in der Saison 2019 ebenfalls das Trikot des SV Wacker Burghausen überstreifte und seinerzeit maßgeblichen Anteil an der Burghauser Meisterschaft hatte. Nach einem atemberaubenden und unglaublich spannenden Kampfverlauf gelang Valiev wenige Sekunden vor Kampfende der entscheidende Angriff und der damit verbundene 4:2 Punktsieg sowie die damit verbundene Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris.

In der Ringerbundesliga wird Valiev für die kommende Saison in Folge seiner Goldmedaillen bei den U23 Welt- und Europameisterschaften 2021 mit sieben Punkte bewertet. Wenngleich sich diese hohe Punktzahl vor allem in den Play-Off Kämpfe, in denen es im Aufstellungspoker auf jeden Punkt ankommt, für Burghausens Cheftrainer Eugen Ponomartschuk durchaus negative Auswirkungen hinsichtlich der Flexibilität darstellt, ist man beim SV Wacker Burghausen trotzdem von seinem Neuzugang überzeugt. "Die sportliche Qualität steht bei Chermen Valiev außer Frage. Wenn man ihn einmal ringen gesehen hat, weiß man, dass er in der Bundesliga keinen Gegner zu fürchten hat. Wir haben uns trotz seiner sieben Punke im Bundesliga-Bewertungssystem für die Verpflichtung von ihm entschieden. Einerseits macht seine Verpflichtung für uns Sinn, weil die Gewichtsklassen bis 75kg und bis 80kg in der kommenden Saison in Vor- und Rückrunde gerungen werden und andererseits hat seine Verpflichtung auch einen perspektivischen Charakter, da Valiev mit seinen erst 25 Jahren seinen Zenit noch lange nicht erreicht hat.“, so Wacker-Cheftrainer Eugen Ponomartschuk.

Mit Chermen Valiev, Mohammad Mottaghinia und Razambek Jamalov wurden die Freistilklassen bis 75kg und bis 80kg im Burghauser Team fast gänzlich neu besetzt, was den Burghauser Trainern neben jeder Menge ringerischer Qualität nun auch endlich wieder eine solide Personaldecke brachte. Aus dem Führungskreis der Burghauser Ringer war zudem zu vernehmen, dass mit der Verpflichtung von Chermen Valiev die Kaderplanungen für die kommende Saison weitestgehend abgeschlossen seien. Das Transferfenster in der Ringer-Bundesliga ist noch bis Ende Mai geöffnet.

Zudem wurde im Rahmen des Welt-Olympia-Qualifikationsturniers bekannt, dass der SV Wacker Burghausen in der kommenden Saison nicht mehr mit Vladimir Egorov plant. Nach sieben Jahren im Wacker-Dress, in denen der Nord-Mazedonier die Gewichtsklassen bis 57kg und bis 61kg im freien Stil abdeckte, wurde in den letzten Jahren immer deutlicher, dass Egorov fortwährend Probleme mit dem Gewichtmachen für das 57kg-Limit hatte und zeitgleich in der Gewichtsklasse bis 61kg gegen internationale Gegner an seine Grenzen stieß. In der abgelaufenen Saison kam Egorov primär in der Oberliga im Limit bis 66kg zum Einsatz, zweimal lief er in der Bundesliga in der Gewichtsklasse bis 61kg auf. Nichtsdestotrotz wird Vladimir Egorov in der kommenden Saison auf Abruf bereitstehen, sollte er bis zum Ende der Wechselfrist am 31. Mai keinen neuen Verein finden.



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