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25.01.2024
 
Finale 2.0 - ein epischer Kampfabend der Superlative steigt in Kleinostheim
 
Von: Roman Hölzl


Ein historischer Moment steht am Sonntag bevor, wenn sich die diesjährigen beiden besten Mannschaften im deutschen Ringsport, der SV Wacker Burghausen und der SC Siegfried Kleinostheim, im entscheidenden Rückkampf des Finales um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft gegenüberstehen. In dieser epischen Auseinandersetzung werden nicht nur die Athleten auf der Matte, sondern auch die Leidenschaft, Hingabe und der Enthusiasmus zweier Vereine aufeinandertreffen. Doch ist es beiden Teams bewusst, dass das Motto des Abends dem bekannten Filmklassiker „Highlander“ entnommen sein wird: Am Ende kann es nur einen geben!

Idris Ibaev könnte erneut auf Alexandrin Gutu treffen.

„Nach dem erfolgreichen Kampf im ersten Finale, sind wir erleichtert, dass wir uns ein kleines Polster für den Rückkampf haben schaffen können. Da wir in der Vorrunde der regulären Saison in Kleinostheim eine 14:11 Niederlage einstecken mussten und nun mit drei Punkten Unterschied gewinnen konnten, zeugt von der starken und geschlossenen Mannschaftsleistung unseres Teams. Ich bin schon jetzt stolz auf das Geleistete, aber wenn man sich als Mannschaft eine dermaßen gute Ausgangsposition verschafft hat, will man natürlich auch die Meisterschaft holen. Unser gesamtes Team ist heiß auf die Meisterschaft. Dafür werden wir alles geben – wir wollen den fünften Stern!“, so Burghausens Cheftrainer Eugen Ponomartschuk, der sich selbstbewusst und kämpferisch gibt. Doch am Ende haben die Play-Off Kämpfe einen Umstand mehr als verdeutlicht: am Ende wird sich die Mannschaft durchsetzen, die leichtfertig abgeschenkte Wertungen vermeiden und in den entscheidenden Kämpfen das Maximum an Punkten mitnehmen kann.

Klar ist bereits vor dem Kampf, dass die Gastgeber, die bisher eine beeindruckende Saisonleistung zeigten, im Rückkampf mindestens in einer Gewichtsklasse eine Überraschung benötigen, um dem SV Wacker Burghausen den fünften Meistertitel noch entreißen zu können. Zudem scheint Burghausen auf dem Papier im Rückkampf etwas flexibler in seiner Aufstellung zu sein, was dem Burghauser Trainergespann die ein oder andere Aufstellungsvariante ermöglicht. Auf der anderen Seite wird Kleinostheims Trainer Peter Weisenberger in seiner Aufstellung ein klein bisschen mehr riskieren müssen, um Kleinostheims ersten Titelgewinn doch noch zu ermöglichen. Hier könnte sich gleich im ersten Kampf des Abends eine Möglichkeit bieten: Während beim SVW in der Klasse bis 57kg gr./röm. Fabian Schmitt nach seinen fantastischen Leistungen in den Playoffs gesetzt ist, wäre bei den Warriors aus Kleinostheim eigentlich der Kasache Marlan Mukashev erste Wahl. Hier könnte aber eventuell auch der eigentliche Freistilspezialist Niklas Stechele für die Gastgeber auflaufen, wodurch Kleinostheim einer der vier Ausländerplätze in den verbliebenen Gewichtsklassen frei werden würde. Im Freistil-Schwergewicht führt beim SVW kein Weg an Erik Thiele vorbei, der im ersten Finalkampf Johannes Mayer eine klare 5:0 Niederlage beibringen konnte. Man darf, gemessen an diesem Ergebnis, bezweifeln, ob Kleinostheim erneut das Risiko eingehen wird oder ob der ungarische Spitzenringer Daniel Ligeti anreist, der alleine schon auf Grund seines wesentlich höheren Körpergewichts als favorisiert einzustufen wäre.  Klar ist hingegen, dass im Kampf bis 61kg Freistil Burghausens Dreifach-Europameister Arsen Harutyunyan nach seinem Trainingslager mit der armenischen Nationalmannschaft wieder zur Verfügung steht. Nachdem Harutyunyan in der laufenden Saison U23-Europameister Niklas Stechele vernichtend geschlagen hat, gilt eine Neuauflage dieses Kampfs als unwahrscheinlich. Mit dem Albaner Zelimkhan Abakarov verfügen die Gastgeber aber über einen Ringer, der als Weltmeister des Vorjahrs auch einen Ringer des Kalibers von Arsen Harutyunyan gefährlich werden kann. Hierfür müsste der körperlich starke Abakarov gute fünf Kilogramm an Gewicht abkochen, um überhaupt im 61kg-Limit antreten zu können. Im Greco-Halbschwergewicht wird Kleinostheim mangels Alternativen auf den deutschen Spitzenringer Ilja Klasner bauen, der vergangene Woche Ramsin Azizsir knapp und umstritten mit 3:5 besiegen konnte. Da nun aber auch wieder Felix Baldauf, der sich vergangene Woche noch mit der norwegischen Nationalmannschaft auf die Europameisterschaften vorbereitete, den Burghauser Trainern zur Verfügung steht, könnte der sympathische Nordländer seinem Team mit einem Sieg wichtige Punkte im Rennen um die Meisterschaft sicherstellen. Im letzten Kampf vor der Pause könnte es zur Neuauflage des Kampfs zwischen Witalis Lazovski und Deniz Menekse kommen. Nachdem Lazovski aus diesem Kampf als klarer 9:0 Sieger hervorging, ginge er auf jeden Fall leicht favorisiert in dieses Mattengefecht. Als Alternativen stünden den Warriors aus Kleinostheim noch Ilir Sefai oder der Franzose Mamadassa Sylla zur Verfügung. Während Sefai nur einen Punkt im DRB-Aufstellungssystem einbringt, wäre Sylla sicherlich der stärkste Ringer. Allerdings müsste er ebenfalls rund 5kg an Gewicht abtrainieren, was kurz vor den Europameisterschaften als tendenziell unwahrscheinlich gilt.

Gleich nach der Pause wird es im Limit bis 86kg Freistil zu einem der entscheidenden Kämpfe kommen. Während üblicherweise beim SVW Eduard Tatarinov den zweiten Kampfabschnitt eröffnet, könnten die Burghauser Trainer wahlweise auch auf Zelimkhan Khadjiev oder Akhmed Magamaev zurückgreifen. Auf Seiten des SC Siegfried Kleinostheim wäre im Hinblick auf die Leistungsstärke sicherlich der Bulgare Magomed Ramazanov erste Wahl, der wohl für alle in Frage kommenden Burghauser Ringer eine schier unüberwindliche Hürde darstellen dürfte. Allerdings kostet Ramazanov im Aufstellungssystem stolze acht Punkte, die nicht ohne weiteres in der Kleinostheimer Mannschaft untergebracht werden können. Im anschließenden Kampf der 71kg-Klasse wird bei Kleinostheim sicher mit dem Einsatz des deutschen Spitzenringers Saba Bolaghi gerechnet. Ob Burghausens Cheftrainer Eugen Ponomartschuk wie bereits im ersten Finalkampf Magomed Kartojev oder aber Weltmeister Iszmail Muszukajev das Vertrauen schenkt, wird sich wohl erst kurzfristig am Kampftag entscheiden. Ein echtes ringerisches Schmankerl bahnt sich in der Klasse bis 80kg gr./röm. an, wenn es zur Neuauflage des Vorrundenkrachers zwischen Burghausens ehemaligen U23 Weltmeister Idris Ibaev und dem amtierenden U23 Welt- und Europameister Alexandrin Gutu kommt. In der laufenden Saison gelang dem bislang immer noch ungeschlagenen Ibaev ein beeindruckender 7:0  Punktsieg gegen das moldawische Energiebündel. Auf Grund er enormen Leistungsdichte beider Mannschaften kann davon ausgegangen werden, dass die Entscheidung über den Titelgewinn erst in den letzten beiden Kämpfen fällt. So wird der wiedergenesene Michael Widmayer erneut einen Sieg gegen Artur Tatarinov anstreben, wenngleich sich die Mattengefechte der beiden deutschen Spitzenringer stets auf Messers Schneide bewegten: Während Widmayer am vergangenen Samstag mit 4:1 die Oberhand behielt, sicherte sich Tatarinov in der regulären Saison seinerseits einen knappen 4:3 Punktsieg. Ob beim SVW im letzten Kampf des Abends Rasul Altemirov auflaufen wird oder ob sich die Burghauser Trainer für eine andere Variante entscheiden werden, wird sicherlich eine der zentralen Fragen im Aufstellungspoker beim SVW sein. Zuletzt kämpfte der angeschlagene Altemirov, der sich im Halbfinale gegen Hösbach eine leichte Verletzung am Knie zugezogen hatte, immer wieder mit konditionellen Problemen, die eventuell im letzten und entscheidenden Kampf des Abends zu einem echten Problem werden könnten. Es macht die personelle Entscheidung für Burghausen nicht einfacher, nachdem davon auszugehen ist, dass bei den Gästen deren Punktegarant Rasul Shapiev die Klasse bis 75kg Freistil besetzen wird.

Auf Grund der wesentlich höheren Kapazität findet das Finale in der Untermainhalle in Elsenfeld statt. Zudem wurde der Termin von Samstag auf Sonntag verschoben, sodass der Kampfbeginn der entscheidenden Finalbegegnung bereits um 17 Uhr ansteht. Der Deutsche Ringerbund bietet wie schon auch am vergangenen Samstag einen kostenfreien Livestream über die Plattform sportdeutschland.tv an.



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