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19.12.2016
 
Wacker-Ringer setzen sich die Krone auf - 15:12 beim Titel-Showdown in Hallbergmoos
 
Von: Michael Buchholz


Was für ein grandioses Finale! Der SV Wacker Burghausen hat am Samstag vor über 500 Zuschauern den Titel in der 2. Ringer-Bundesliga Süd mit einem 15:12-Erfolg in Hallbergmoos verteidigt und damit eine großartige Saison gekrönt, in der die Mannschaft von Trainer Alexander Schrader von Anfang an vorne lag und doch bis zum allerletzten Kampf um die Meisterschaft bangen musste. Hochzeit und Meisterfeier an einem Tag, ein Youngster, der mit einem nicht für möglich gehaltenen Schultersieg den Weg ebnet - neben vieler Erfolgsstorys bedurfte es schon einiger außergewöhnlicher Geschichten, um den letzten Schritt auf dem Weg zum erneuten Titelgewinn zu machen.

Kurz vor dem entscheidenden Moment: Enes Akbulut wenige Sekunden vor seinem Schultersieg gegen Manuel Striedl.

Mikiay Naim setzte mit seinem Überlegenheitssieg gegen Thomas Kopp das erste Ausrufezeichen.

Einen verbissenen Fight lieferten sich Eugen Ponomartschuk und Laimutis Adomaitis - mit Happy End für den Burghauser.

Grenzenloser Jubel - Nikolay Kurtev macht den zweiten Zweitliga-Meistertitel in Folge fix!

Gruppenbild der Zweitliga-Meister der Saison 2016!

Vom Standesamt auf die Ringermatte: Am Vormittag ankerte Matthias Maasch im sicheren Hafen der Ehe, setzte bei der anschließenden Hochzeitsfeier aber früh die Segel, um Schlussringer Nikolay Kurtev mit einem souveränen 5:1-Erfolg gegen Michael Prill ruhige See auf dem Weg zum Triumpf zu bereiten. Andreas Walter bemühte sich zwar im abschließenden Freistil-Welter noch mal um mächtig Gegenwind, aber Kurtev wehrte die Böen routiniert ab und fuhr den Titel trotz knisternder Spannung im breiten Fahrwasser einer starken Mannschaftsleistung mit einem 7:3 sicher nach Hause.

Schon auf der Waage schlugen den Wacker-Ringern hohe Wellen entgegen, denn erstmalig in der Rückrunde boten die Siegfried-Ringer ihre bestmöglich Aufstellung auf. „Ohne Matthias hätten wir es nicht gepackt“, bedankte sich Schrader beim Greco-Weltergewichtler für seinen außergewöhnlichen Einsatz und freute sich über den überraschenden Erfolg von Enes Akbulut, der Manuel Striedl im viertletzten Kampf des Abends 50 Sekunden vor Schluss nach einem Hammerlock auf die Bretter schickte: „Enes hat den Druck vom Kessel genommen. Wer weiß, wie die Sache ausgegangen wäre, wenn Matthias und Nico jeweils drei Mannschaftspunkte machen hätten müssen.“ Die beiden Schlussringer hätten auf jeden Fall mit deutlich mehr Risiko ringen müssen und da kann der Schuss ja bekanntlich auch mal nach hinten losgehen. „Ich kann es immer noch nicht fassen. Ich wusste, dass ich in der zweiten Runde noch mal was machen würde, aber dass das dann so klappt, habe ich mir auch nicht vorstellen können“, wunderte sich Akbulut ein wenig über sich selbst, der vor den entscheidenden Aktionen mit 0:3 im Hintertreffen lag. „Bis zu diesem Zeitpunkt hat mir Enes zu ängstlich gerungen“, übte Schrader selbst im Moment des Triumphes und ungeachtet des Drucks, der auf dem 17-jährigen Teamyoungster lag, noch etwas Kritik. Umso so emotionaler entlud sich freilich der Jubel im Lager der Gäste, als Kampfrichter Robert Reitmeir auf die Matte klatschte. Während die zahlreich mitgereisten Wacker-Fans Freudentänze aufführte, sackte der bis dato so mutig kämpfende Striedl wie ein Häuflein Elend in sich zusammen - ein Albtraum für den 19-Jährigen!

Ordentlich, aber eben nicht optimal war es bis dato für Burghausen gelaufen: In der Eingangsklasse hatte Schrader, der sich selbst im Freistil-Schwergewicht der ungarischen Kampfmaschine Richard Csercsisc zum Opfer vorwarf, auf mehr als zwei Mannschaftspunkte durch Ivan Djorev gehofft, die aber Mikyay Naim dank furioser Beinangriffe mit einem Überlegenheitssieg im Freistil-Bantam gegen Thomas Kopp wieder wettmachte. Der eigens aus dem Trainingslager angereiste Yevhenii Saveta wendete im Greco-Halbschwer 15 Sekunden vor Schluss mit einem Punkt am Mattenrand noch ein 0:3 gegen Zsolt Török ab, nachdem er zuvor zwei Viererwertungen abgeben musste. Andi Maier bezog im Greco-Leicht zwar seine dritte Saisonniederlage, allerdings durfte man das 0:5 gegen den Litauer Edgaras Venckaitis, der im März Maasch bei der EM in Riga im Viertelfinale eliminiert hat, durchaus als Teilerfolg werten.

Dass Johann Eitel im Freistil-Mittel gegen den Hallbergmooser Co-Trainer Ergün Aydin nicht über die Zeit kommen würde, war einkalkuliert, dagegen war das ewig junge Duell zwischen Laimutis Adomaitis und Eugen Ponomartschuk völlig offen. Die beiden Greco-Mittelgewichtler bekämpften und neutralisierten sich in einem extrem intensiven Gefecht über sechs Minuten, aber Ende setzte sich Ponomartschuk mit 2:1-Verwarnungspunkten knapp durch - eine kämpferische und taktische Meisterleistung!

"Wir haben alles für diesen Titel in Bewegung gesetzt, es war unheimlich spannend - das war echte Werbung für diesen Sport“, freute sich Spartenchef Jürgen Löblein, der sich ebenfalls bei Maasch bedankte und den Coup von Akbulut würdigte: „Das kann man nicht hoch genug bewerten, wie sich Matthias in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. Und dass ausgerechnet ein 17-Jähriger, der bei der Niederlage in Freiburg einer der Prügelknaben war, jetzt die Kastanien aus dem Feuer geholt hat, ist sensationell. Einfach eine tolle Geschichte.“

 

Fotos vom Auswärtskampf in Hallbergmoos finden Sie >>>HIER<<<

Vielen Dank an Michael Buchholz zur Bereitstellung der Fotos!



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