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25.04.2023
 
Roland Schwarz und Mikheil Kajaia sichern sich EM-Bronze
 
Von: Roman Hölzl


Mit zwei Bronzemedaillen im Gepäck machten sich die Greco-Ringer aus dem Burghauser Bundesligakader zurück auf den Heimweg von den diesjährigen Europameisterschaften, die in der kroatischen Hauptstadt Zagreb abgehalten wurden. So gewann Roland Schwarz das kleine Finale im Limit bis 82kg gegen den favorisierten Aserbaidschaner Rafig Huseynov – seines Zeichens Europameister der Jahre 2020 und 2022 sowie Weltmeister 2021. Im reinen „Burghauser“ Kampf um Bronze trafen in der Klasse bis 98kg der Italiener Nikolosz Kakhelashvili und der Serbe Mikheil Kajaia aufeinander. Im taktisch geprägten Kräftemessen der beiden Modellathleten hatte am Ende der Serbe Kajaia das bessere Ende für sich und sicherte sich so das begehrte Edelmetall.

Roland Schwarz bewieß bei der EM den nötigen "Killer-Instinkt" und sicherte sich die Bronzemedaille.

Stark gekämpft: Michael Widmayer gelang zwar keine Medaille, trotzdem zeigte er ansprechende Leistungen

In der leichtesten Gewichtsklasse bis 55kg vertrat Fabian Schmitt die deutschen Farben. Leider endete sein EM-Auftritt bereits nach nur einem Kampf. Im Vergleich mit dem Rumänen Denis Mihai musste sich Schmitt noch innerhalb der ersten Runde vorzeitig mit 0:8 geschlagen geben. Auch Witalis Lazovski kam in der Klasse bis 67kg  nicht über das Achtelfinale hinaus. Nach einer umstrittenen 1:3 Punkt-Niederlage gegen den Norweger Haarvard Joergensen war für Lazovski das ärgerliche Turnier-Ausscheiden besiegelt. Maximales Pech in der Auslosung hatte zudem Christopher  Kraemer in der 61kg-Klasse. So traf dieser gleich im ersten Kampf auf den Weltmeister des Jahres 2021 Victor Ciobanu (Moldawien), gegen den Kraemer zwar einen klasse Kampf lieferte, sich am Ende aber mit 10:5 geschlagen geben musste. Da sich Ciobanu bis ins Finale vorkämpfte, fand sich Kraemer in der Hoffnungsrunde wieder, wo er zuerst  dem Franzosen Leo Tudezca souverän mit 4:2 niederringen konnte. Im entscheidenden Kampf um den Einzug ins kleine Finale wartete mit dem Türken Kerem Kamal der nächste dicke Brocken – gegen den Europameister und U23-Weltmeister des Jahres 2022 ging Kraemer volles Risiko, das am Ende nicht belohnt werden sollte: mit 0:9 unterlag er dem Türken vorzeitig und musste somit die Hoffnungen auf Edelmetall begraben.

Wenngleich es auch für Michael Widmayer in der Gewichtsklasse bis 72kg zu keiner Medaille reichte, so überzeugte der sympathische Baden-Württemberger mit einer starken Turnierleistung. Gleich im Achtelfinale traf Widmayer auf dem kroatischen Lokalmatadoren Pavel Puklavec, der im vergangenen Jahr mit dem Vize-Weltmeistertitel in der U23- Altersklasse für Aufsehen sorgte. In seiner unnachahmlichen Weise demontierte Widmayer seinen Gegner im Standkampf nach allen Regeln der Ringkunst, wenngleich er in der ersten Runde zuerst die Bodenlage einnehmen musste und nach einem Ausheber seines Gegners mit  0:2 in Rückstand geriet. Angetrieben von den Anfeuerungen von Matthias Maasch, der als sich Betreuer der deutsche Nationalmannschafts-Ringer auf den Weg nach Kroatien machte, schaltete Widmayer einen Gang höher und sicherte sich Wertung nach Wertung. Beim Stand von 10:2 war Mitte der zweiten Runde der nötige 8-Punkte Vorsprung für den technischen Überlegenheitssieg erreicht. Doch im Viertelfinale wartete mit dem Türken Selcuk Can ein schier übermächtiger Gegner. Zwar leistete Widmayer gegen Can erheblichen Widerstand, doch am Ende setzte sich der favorisierte Türke souverän mit 6:0 durch, sodass auch für Widmayer das Turnier ein vorzeitiges Ende fand.

Besser machte es hingegen Roland Schwarz, der in die Gewichtsklasse bis 82kg aufrückte. Schwarz, der nahezu die komplette abgelaufene Bundesliga-Saison verletzungsbedingt passen musste, setzte in seiner EM-Vorbereitung neben verschiedenen Trainingslagern auch auf die Teilnahme an diversen internationalen Turnieren, um zurück in den Wettkampfrhythmus zu kommen. Am Ende sollte sich der von Roland Schwarz enorme Aufwand rechnen. Zum Turnierauftakt hatte Schwarz mit seinem österreichischen Kontrahenten Michael Wagner seine liebe Mühe, ehe er sich in der zweiten Runde noch mit 3:3 auf Grund der zuletzt erzielten Wertung durchsetzen konnte. Im Achtelfinale traf Schwarz auf den Bulgaren Rosian Ognyanov Dermanski, gegen den Schwarz im ersten Kampfabschnitt mit 1:3 in Rückstand geriet. Die entscheidende Wertung zu seinem 4:3 Punktsieg gelang Roland Schwarz in der zweiten Runde per Ausheber, nachdem sein Gegner vom Kampfrichter in die Bodenlage geschickt worden war. Im Viertelfinale wartete mit dem Türken Burhan Akbudak der amtierende Weltmeister und der Top-Favorit auf den diesjährigen EM-Titel. Nach innerhalb der ersten Runde machte Akbudak den Halbfinal-Einzug perfekt, nachdem er Schwarz in der angeordneten Bodenlage per Durchdreher mit Armeinschluss technisch überlegen besiegen konnte. Da Akbudak der Finaleinzug gelang, eröffnete sich für Schwarz im Rahmen der Hoffnungsrunde eine zweite Chance auf Edelmetall. Nach einem klaren 6:0 Erfolg gegen den Serben Branko Kovacevic gelang Schwarz der ungefährdete Einzug ins kleine Finale, wo er auf Aserbaidschaner Rafig Huseynov traf, der in den vergangenen Jahren als Europameister der Jahre 2020 und 2022 und Weltmeister 2021 oftmals das Maß aller Dinge darstellte. Doch sollte sich dieses Jahr im Kampf um Bronze nach einer konzentrierten und taktisch perfekten Leistung Roland Schwarz mit 2:1 durchsetzen: Am Ende reichte eine Aktion, bei der Schwarz seinen Gegner zu Boden zwang.

Im Halbschwergewicht bis 97kg kam es im Kampf um Bronze zum Aufeinandertreffen von Nikolosz Kakhelashvili und Mikheil Kajaia, die beide in der Bundesliga für den SV Wacker Burghausen antreten. Während sich der Italiener Kakhelashvili im Halbfinale gegen den späteren Vize-Europameister Kiril Milov (Bulgarien) mit 0:7 geschlagen geben musste, kassierte im Viertelfinale der Serbe Mikheil Kajaia seinerseits eine vorzeitige 0:8 Niederlage gegen den späteren Vize-Europameister Milov. Nachdem sich in der Hoffnungsrunde Kajaia gegen den Esten Richard Karelson ungefährdet mit 5:1 nach Punkten durchsetzen konnte, kam es zum mit Spannung erwarteten Duell der beiden „Wackerianer“. Beide Ringer agierten zu Beginn extrem zurückhaltend, sodass sich ein taktisch geprägtes Match entwickelte, in dem Kakhelashvili zur Halbzeit mit 1:0 in Führung ging. In der zweiten Runde wurde Kakhelashvili trotz aktiverer Ringweise vom Kampfgericht in die Bodenlage geschickt, Kajaia glich zum 1:1 aus. Diese Wertung sollte am Ende über die Bronzemedaille zu Gunsten des Serben entscheiden, da eine Zweipunktwertung nach einem erfolgreichen Durchdreher Kakhelashvilis nach Videobeweis in Folge von unerlaubter Beinarbeit wieder zurückgenommen wurde. Nach seiner Vize-Europameisterschaft im Jahr 2018 hatte das lange Warten auf eine weitere EM-Medaille für Mikheil Kajaia damit nun mit seiner erkämpften Bronzemedaille ein Ende gefunden.

 

Bildnachweis: © Jörg Richter



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