Nächster Kampftag

09. Mai 2024 - 09. Mai 2025

Keine Einträge gefunden

Unsere Partner

Informatives


23.12.2018
 
Wacker-Ringer erarbeiten sich nach 13:10-Sieg in Köllerbach knappen Vorsprung
 
Von: Michael Buchholz


Das wird mit Sicherheit noch ein ganz enges Ding! Nach dem knappen 13:10-Erfolg beim KSV Köllerbach brauchen die Ringer des SV Wacker Burghausen im Viertelfinal-Rückkampf am 29. Dezember eine weitere Galavorstellung, um das Halbfinale zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft zu erreichen. „Wir sind sehr zufrieden, aber es hätten durchaus ein paar Punkte mehr sein können“, resümierte Abteilungsleiter Jürgen Löblein nach der 21-stündigen Reise am Sonntag. Angesichts der Stärke der Köllerbacher Rückrunden-Mannschaft sind die drei Punkte Vorsprung kein wirklich beruhigendes Polster, auf dem sich der Titelträger ausruhen könnte.

In einer Neuauflage des Vorjahresduells besiegte Magomedmurad Gazhiev Altmeister Andrij Shykka mit 2:1.

„Das wird am kommenden Samstag noch einmal extrem spannend, da brauchen wir die volle Unterstützung des Burghauser Publikums. Ein echtes Highlight zum Jahresabschluss, auf das wir uns schon alle richtig freuen“, so Löblein, der sich angesichts der drei übrigen Viertelfinals, die allesamt mit deutlichen Auswärtssiegen der Favoriten endeten, in der Einschätzung bestätigt sieht, dass Burghausen das schwerste Los erwischt hat: „Köllerbach ist nicht umsonst sechs Mal Deutscher Meister geworden, die Köllerbacher sind seit Jahrzehnten immer vorne dabei, die wissen schon, wie es geht.“

Vor 600 Zuschauern im Püttlinger Trimmtreff schöpften beide Seiten das Maximum von 28 Punkten aus, andererseits mussten die Kontrahenten auf je einen Leistungsträger verzichten: So fehlte bei den Gästen Vladimir Egorov wegen einer Hautveränderung und der Vizemeister musste in der Neuauflage des Vorjahresfinales Publikumsliebling Timo Badusch ersetzen, der nach einer Trainingsverletzung an der Schulter operiert wurde und deswegen auch im Rückkampf in der Sportparkhalle fehlen dürfte.

Umstritten waren aus Sicht der Oberbayern vor allem die Kämpfe von Erik Thiele und Michael Widmayer. Im Duell der beiden besten deutschen Freistil-Halbschwergewichtler führte Thiele bis zwei Sekunden vor Schluss mit 2:1, ehe Gennadij Cudinovic mit einer Schleuder noch zwei Punkte verbuchte. Löblein: „Erik hat sofort gekontert, das waren praktisch zwei Bewegungen in einer Aktion, aber angeblich war die Zeit dann schon abgelaufen. Für uns war das schon diskutabel.“ So endete das Duell knapp mit 3:2 für Cudinovic, der damit einen Punkt für die Gastgeber verbuchte. Ganz anders der Kampfverlauf im Greco-Welter, in dem Badusch-Ersatz Marc von Tugginer in der ersten Runde die Akzente setzen konnte und schon mit 7:1 führte. Kurz nach der Pause erhöhte der Köllerbacher dann auf 8:1, ehe Widmayer mit seiner ganzen Willenskraft eine furiose Aufholjagd startete, die ihm noch einen 9:8-Erfolg eintrug. Nach genau fünf Kampfminuten erwischte der Burghauser seinen Kontrahenten mit einem Untergriff, der ihm zwar vier Punkte einbrachte, die Gäste sahen von Tugginer dabei aber deutlich auf der Schulter landen. „Für uns war das unstrittig, der Kampfrichter hat aber auf Kopf außerhalb der Matte entschieden“, schildert Löblein die fragliche Szene. Statt vier Mannschaftspunkte gab’s also nur einen für Widmayer und so statt einem möglichen 16:10 nur einen 13:10-Gesamterfolg.

In der Eingangsklasse hatte Egorov-Ersatz Mansur Dakiev gegen den ukrainischen Weltklasse-Ringer Andrii Yatsenko natürlich nicht den Hauch einer Chance und musste schon nach einer halben Minute auf die Schultern. Zu einem Gigantenduell kam es dann im Greco-Schwergewicht zwischen Heiki Nabi und Mihail Kajala. Der Este brachte 15 Kilogramm mehr auf die Matte und konnte teilweise auch seine Reichweitenvorteile dank der Körpergröße gegen den serbischen Vize-Europameister in Diensten des SVW ausspielen. Zumindest sah Kampfrichter Bernd Vollmer Nabi als den aktiveren Ringer an, der am Ende mit 4:0-Punkten gewann. Löblein: „Aus unserer Sicht hätte Kajala auch den einen oder anderen Punkt verdient gehabt.“

Burghausen also nach den ersten beiden Duellen des Abends gleich mal mit 0:6 im Rückstand, doch mit einem furiosen Auftritt verkürzte Fabian Schmitt im Greco-Bantam auf 4:6. Der Ex-Nürnberger demontierte Valentin Seimetz, der den freien Stil bevorzugt, mit einer Energieleistung nach fünf Minuten mit 16:0. Die erstmalige Führung im Mannschaftskampf erkämpfte nach der knappen Niederlage von Thiele dann Cengizhan Erdogan im Freistil-Leichtgewicht gegen Nico Zarcone. Der dreifache Europameister ließ es anfangs noch etwas ruhiger angehen, aber nachdem der eingebürgerte Türke seinen Rhythmus gefunden hatte, blieb dem italienischen Meister nur noch die Rolle des Punktelieferanten. Nach knapp fünf Minuten stand der 16:0-Überlegenheitssieg von Erdogan fest.

Im ersten Kampf nach der Pause griff Burghausens Trainer Eugen Ponomartschuk selbst ins Geschehen ein, konnte aber gegen Erik Szilvassy nicht punkten. Nach sechs Minuten feierte der ungarische U23-Weltmeister im Greco-Mittel einen 12.0-Sieg und brachte seine Farben wieder mit 10:8 in Front – die letzten Punkte für die Gastgeber!

Matthias Maasch traf in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm auf den bärenstarken Etienne Kinsinger und feierte nach einem verbissenen Kampf einen 4:1-Erfolg, der dem Deutschen Mannschaftsmeister den 10:10-Ausgleich bescherte. Benjamin Sezgin tat sich in der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm gegen Miroslav Kirov, der anfangs für Betrieb sorgte, zunächst schwer doch der zweifache Deutsche Meister setzte sich am Ende gegen den Bulgaren knapp mit 2:0 durch. Noch enger war das Duell zwischen Magomedmurad Gadzhiev und Altmeister Andrij Shykka im Freistil-Welter. Der 37-jährige Kapitän und Freistiltrainer der Köllerbacher liegt Gadzhiev einfach nicht, dennoch kämpfte sich der Burghauser aber zu einem hauchdünnen 2:1 und nach dem Erfolg von Widmayer war der knappe Sieg der Wacker-Ringer perfekt.



Links:


Verwandte News:


Dateien:



<- zurück zur News-Übersicht