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11.01.2024
 
„Wir wollen ins Finale!“ – Wacker-Ringer zu Gast im Hexenkessel von Hösbach
 
Von: Roman Hölzl


In der laufenden Saison konnten sich die Burghauser Ringer bereits dreimal gegen den KSC Germania Hösbach durchsetzen. Von einer klaren Favoritenrolle zu Gunsten der Mannschaft von Burghausens Cheftrainer Eugen Ponomartschuk kann hingegen nicht gesprochen werden – alle bisherigen Mannschaftskämpfe endeten mit einer Vielzahl an knappen Einzelgefechten mit maximal vier Mannschaftspunkten Unterschied. Mit einem ähnlich knappen Ergebnis kann auch im anstehenden Halbfinal-Rückkampf gerechnet werden. Zwar gehen die Burghauser Schwerathleten mit einem Polster von vier Punkten in den entscheidenden Vergleich um den Finaleinzug – aber wie man bereits im Hinkampf sehen konnte: ein einziger überraschender Kampfausgang reicht aus, um das Gesamtergebnis auf den Kopf zu stellen.

Sichere Bank: Bereits im Hinkampf steuerte Iszmail Muszukajev drei wichtige Mannschaftspunkt bei.

„Wir brauchen nicht lang um den heißen Brei herumzureden: Wir wollen ins Finale! Alle Ringer unserer Mannschaft sind bis in die Haarspitzen motiviert und bereit, alles für den Finaleinzug zu geben. Wir haben unseren Gegner detailliert analysiert und werden mit unserer besten Mannschaft anreisen. Wie schon im Viertelfinale gegen Schorndorf: Wir fahren nicht nach Hösbach, um unseren Vorsprung zu verwalten. Wir haben eine Mannschaft zusammengestellt, die auf einen Sieg eingestellt ist.“, gibt sich Burghausens Cheftrainer Eugen Ponomartschuk selbstbewusst, der in seiner Karriere  selbst bereits auf vier Titel als Deutscher Mannschaftsmeister zurückblicken kann. So gewann Ponomartschuk in der Saison 2017 als aktiver Ringer den Titel, in den anschließenden Jahren folgten noch drei weitere Titel als Trainer.

Im Hinblick auf die zu erwartenden Aufstellungen darf man allen voran gespannt sein, wie groß die Risikobereitschaft der Gastgeber sein wird, um den Rückstand im Gesamtergebnis auszugleichen. Im Eröffnungskampf der Klasse bis 57kg gr./röm. ist auf Burghauser Seite Fabian Schmitt gesetzt, der in der Endrunde mit beeindruckenden Leistungen bisher restlos überzeugen konnte. Auf Seiten der Hösbach Vikings kommen hingegen mit dem Türken Serif Kilic und dem Armenier Norayr Hakhoyan zwei Sportler in Frage. Nachdem Schmitt am vergangenen Wochenende Hakhoyan bereits besiegen konnte und dieser zudem den einzigen verfügbaren Platz eines Nicht-EU Ausländers einnehmen würden, gilt tendenziell Serif Kilic als wahrscheinlicherer Kandidat für die Besetzung dieser Klasse. Gemessen an den zuletzt erbrachten Leistungen gilt Kilic als durchaus schlagbarer Gegner für Schmitt. Im Freistil-Schwergewicht liegt hingegen die Favoritenrolle klar auf Seiten des KSC Hösbach, die mit dem Polen Robert Baran einen Weltklasseringer aufbieten können. Interessant könnte es hingegen werden, sollte Baran in Folge des parallel stattfindenden Grand Prix von Zagreb – dem ersten internationalen Ranking-Turnier der Saison – keine Freigabe vom polnischen Verband erhalten, könnte sich für Burghauses Erik Thiele auch im Schwergewicht eine Chance ergeben, unverhofft zu wichtigen Punkten zu kommen. Klar ist hingegen, dass es für Hösbach in der Klasse bis 61kg Freistil gegen Burghausens Dreifach-Europameister Arsen Harutyunyan nichts zu holen geben wird. Zwar könnte theoretisch Hösbachs Cheftrainer Bengt Trageser den kasachischen Spitzenringer Daulet Temirzhanov aufbieten, was in einem Duell auf absolutem Weltklasseniveau enden würde, wahrscheinlicher ist vielmehr der Einsatz des deutschen Jugendmeisters Sergej Vogel oder Neuzugang Ibrahim Guzan, mit denen Harutyunyan vor keine großen Herausforderungen gestellt würde. Sollte es in der Klasse bis 98kg gr./röm. zur Neuauflage des Kampfs zwischen Ramsin Azizsir und Robin Ferdinand kommen, könnte sich Azizsir für seine ärgerliche Schulterniederlage revanchieren. Im letzten Kampf vor der Pause scheint sich vorab die Begegnung relativ klar abzuzeichnen: so wird in der Klasse bis 66kg gr./röm. beim SVW fest mit dem Einsatz von Christopher Kraemer gerechnet, während auf Seiten der Gastgeber Andrej Ginc gesetzt ist. Das Duell der beiden deutschen Spitzenringer gilt als eines der Schlüsselduelle für den Ausgang des Kampfabends, sodass für reichlich Brisanz gesorgt ist.

Während im ersten Kampfabschnitt die Kräfteverhältnisse in den zu erwartenden Begegnungen relativ klar sind, geht es in der zweiten Hälfte in die heiße Phase mit einer Vielzahl an offenen Mattengefechten. Eröffnet wird die zweite Halbzeit mit der Begegnung der 86kg-Klasse im freien Stil. Bei den Hösbach Vikings gilt hier Eigengewächs Johannes Deml als gesetzt, der als einer der stärksten deutschen Ringer dieser Gewichtsklasse gilt. Ihm werden sich je nach Aufstellungsvariante der Deutsche Meister Eduard Tatarinov oder SVW-Neuzugang Zelimkhan Khadjiev entgegenstemmen. Neben der 66kg-Klasse gilt der Ausgang dieses Duells als wichtigstes Ergebnis des Kampfabends. Im Limit bis 71kg Freistil gilt beim KSC Germania Hösbach deren Eigengewächs Niklas Dorn als gesetzt. Beim SVW könnte diese Gewichtsklasse höchstwahrscheinlich Weltmeister Iszmail Muszukajev besetzen, der aber auch in der 75kg-Klasse auflaufen könnte. Sollte dies der Fall sein, wird beim SV Wacker Burghausen Magomed Kartojev in der 71kg-Klasse auflaufen, der sich mit Dorn stets knappe Duelle auf Augenhöhe lieferte. In der Klasse bis 80kg gr./röm. könnte es zu einem absoluten Spitzenkampf kommen, sollten U23-Weltmeister Idris Ibaev und der in Diensten der Hösbacher stehende armenische Welt- und Europameister Malkhas Amoyan aufeinandertreffen. Beide Sportler sind in der laufenden Saison noch ungeschlagen und sind bekannt für spektakuläre Aktionen. Da Ibaev am Vortag noch in Zagreb im Einsatz sein wird, darf man gespannt sein, wie das Burghauser Aushängeschild die Reisestrapazen überstehen wird. In den abschließenden Kämpfen der 75kg-Klasse wird es schlussendlich zur Entscheidung über den Finaleinzug um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft kommen. Im Greco-Kampf gilt bei Hösbach der polnische Weltklasseringer Gevorg Sahakyan als unverzichtbar – in der laufenden Saison bestritt dieser jeden einzelnen Kampf. Beim SVW darf man sich auf die Rückkehr von Michael Widmayer freuen, der Sahakyan ordentlich Paroli bieten wird. Je nach Aufstellungsvariante könnte aber auch wieder Burghausens Eigengewächs Mansur Dakiev zum Einsatz kommen. Im letzten Kampf des Abends führt bei den Gastgebern an Tim Müller kein Weg vorbei, der als stärkster deutscher Freistilringer im 75kg-Limit gilt. Das Burghauser Trainerteam kann wahlweise auf den Franzosen Rasul Altemirov oder eben Weltmeister Iszmail Muszukajev zurückgreifen. Letzterer wäre in jedem Fall eine „sichere Bank“, konnte er doch bereits am vergangenen Wochenende Müller mit 10:0 in die Knie zwingen.

Auf Grund der hohen Anzahl an ausgeglichen Kämpfen wird im Halbfinale-Rückkampf die Tagesform der Sportler eine erhebliche Rolle spielen, wenn es um den angestrebten Finaleinzug geht. Vielleicht aber werden auch die beiden Trainer mit der ein oder anderen Aufstellungsvariante pokern und so versuchen, ihren Teams den entscheidenden Vorteil zu verschaffen.



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